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HFC im Elfmeter-Glück HFC im Elfmeter-Glück: Ziegner: "Haben nicht mehr als den Punkt verdient"

26.04.2019, 21:55
HFC-Kapitän Jan Washausen im Gespräch mit Schiedsrichter Arne Aarnink.
HFC-Kapitän Jan Washausen im Gespräch mit Schiedsrichter Arne Aarnink. www.imago-images.de

Großaspach - Es waren hitzige, umkämpfte und emotionale 90 Minuten zwischen der SG Sonnenhof Großaspach und dem Halleschen FC am Freitagabend. Es gab zwei Tore, acht Gelbe Karten, viele Fouls, Chancen auf beiden Seiten – aber keinen Sieger. 1:1 hieß es am Ende, ein Ergebnis, das beiden Teams nicht so recht weiterhilft in der Drittliga-Tabelle.

Der Ärger bei den Gastgebern war aber deutlich größer als beim HFC. Denn in zwei strittigen Szenen hätte es Hand-Elfmeter für die SGA geben können. Für Aspachs Torschützen Timo Röttger hätte es sie sogar geben müssen. „Wir werden nicht belohnt, weil auffällig oft gegen uns gepfiffen wird, wie schon in den letzten Wochen“, sagte er sichtlich emotional direkt nach Abpfiff bei Magenta Sport.

Großaspach wütend auf Schiedsrichter Arne Aarnink

Und der Routinier legte Richtung Schiedsrichter Arne Aarnink und seinem Team nach: „Ich weiß nicht, ob die uns aus der Liga raushaben wollen. Wir hätten so viele Elfmeter kriegen müssen!“ Für Röttger lautete das Fazit deshalb ernüchternd: „Es fühlt sich an wie eine Niederlage. Dabei haben wir bewiesen, dass wir auch mit Aufstiegsmannschaften mithalten können.“

Röttgers Trainer schwankte in seiner Analyse zwischen Stolz und Ärger. „Wir sind unglaublich zurückgekommen gegen eine sehr gute Mannschaft aus Halle“, sagte Florian Schorrenberg. Aber auch er ärgerte sich über die Elfmeterszene mit Björn Jopek, dem ein Ball aus kurzer Distanz an den ausgestreckten Arm gesprungen war. „Da müssen wir nicht drüber diskutieren. Das ist ein klarer Elfmeter und das ärgert mich maßlos“, sagte der Trainer, der aber auch einräumte: „Beim Tor von Timo Röttger haben wir ein wenig Glück.“ HFC-Keeper Kai Eisele hatte sich einen harmlosen Schuss selbst ins Tor gelegt.

HFC-Trainer Torsten Ziegner sieht sein Team im Glück

Schnorrenberg lobte sein Team ausdrücklich für die starke zweite Halbzeit: „Der Respekt war groß in der ersten Hälfte, wir haben uns dann aber enorm gesteigert. Insgesamt bin ich stolz auf die Leistung meiner Mannschaft, auch wenn wir gerne drei Punkte gehabt hätten.“

Und wie sah Torsten Ziegner die umstrittenen Szenen? Gewohnt offen und ehrlich analysierte der HFC-Trainer die Partie bei Magenta Sport. „Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir hier einen Elfmeter gegen uns bekommen“, sagte Ziegner: „Ich glaube, mit einem Videoassistenten hätte es heute auch einen gegeben.“

Insgesamt sah er den Auftritt seiner HFC-Mannschaft kritisch - nicht nur in der zweiten Hälfte. „Wir haben in der ersten Hälfte zwar nichts zugelassen, aber da hat mir schon die Zielstrebigkeit gefehlt. Großaspach hat ein gutes Spiel gemacht und sich gewehrt bis zum Ende. Über die gesamten 90 Minuten haben nicht mehr als den Punkt verdient“, lautete Ziegners Fazit.

Sebastian Mai zur zweiten HFC-Halbzeit: „Wir haben nachgelassen“

Dass sein Team nach eigentlich souveränen 45 Minuten nach der Pause komplett den Faden verlor, erklärte der HFC-Trainer mit einer Theorie: „Möglicherweise war es in der ersten Hälfte zu einfach, da hat die Mannschaft vielleicht die Gefahr nicht gesehen. Das Gegentor war die Quittung dafür.“ Anstatt die Partie weiter zu kontrollieren, wurde es ein offener Schlagabtausch. Genau das hatte Ziegner vermeiden wollen: „Wenn wir fokussiert geblieben wären, hätten wir das Spiel gewonnen.“

Auch Torschütze Sebastian Mai wunderte sich über den Spielverlauf. „Wir geben das Spiel ein bisschen aus der Hand“, sagte der Vizekapitän: Du musst jedes Spiel zu 100 Prozent angehen und ackern. Das hat man in der ersten Hälfte gesehen. Dann haben wir etwas nachgelassen, das ist in der 3. Liga schlecht. Immerhin sorgte das Elfmeter-Glück dafür, dass der HFC die Rückreise nicht mit leeren Händen antrat. (mz/bbi)