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Spätes 1:0 gegen Rostock HFC - Hansa Rostock 1:0: HFC feiert emotionalen Unterzahl-Sieg im Ost-Duell

Von Fabian Wölfling 27.07.2019, 16:01
Sebastian Mai (HFC) gegen Adam Straith (Hansa Rostock).
Sebastian Mai (HFC) gegen Adam Straith (Hansa Rostock). Holger John / VIADATA Photo

Halle (Saale) - Der Hallesche FC hat sich im Ostduell der dritten Liga gegen Hansa Rostock für eine leidenschaftliche Leistung belohnt und durch ein spätes Tor von Björn Jopek beim 1:0 den ersten Dreier der Saison eingefahren. Zum Zeitpunkt des Siegtreffers im ersten Heimspiel war der HFC schon in Unterzahl.

„Es ist möglich, dass die gleiche Elf startet, wie gegen Uerdingen. Weil sie es gut gemacht hat“, hatte HFC-Trainer Torsten Ziegner vor dem Ostkracher im ersten Heimspiel gesagt. Möglich, ja. Mehr aber auch nicht. Denn zwei neue Spieler durften sich beim anvisierten „Schiffe versenken“ gegen die Kogge aus Rostock erproben.

HFC überrascht mit Abwehrchef Kastenhofer

Namentlich: Niklas Kastenhofer in der Abwehr und Dennis Mast auf dem Flügel. Die harte Realität der Bank erlebten dafür Florian Hansch und – durchaus überraschend – Toni „The Hansa-Hammer“ Lindenhahn. Bereit für einen Joker-Einsatz war auch Felix Drinkuth, der erst am Donnerstag als Leihspieler aus Paderborn in Halle angekommen war. Auch am System schraubte Ziegner, stellte von Vierer- auf Dreierkette um. Seinen Universalschrank Sebastian Mai ließ er diesmal im Sturm ran.

Nach drei Minuten hatte diese HFC-Elf ihren ersten Teilerfolg erreicht: Einen besseren Start als im letzten Heimspiel gegen Hansa im Oktober 2018. Da hatte Rostock in eben jener dritten Minute getroffen und den Vorsprung danach an die Ostsee gemauert.

Fast hätte Halle die Geschehnisse diesmal sogar komplett umgedreht: Bei einem Fernschuss von Patrick Göbel, der auf direktem Weg ins linke Eck war, bekam Rostocks Tanju Özturk in der 6. Minute noch die Hacke dazwischen und in der 8. Minute lenkte Marius Kolke einen fulminanten Fernfreistoß von Jonas Nietfeld mit den Fingerspitzen an die Latte. Ein Start auf dem Gaspedal, der aber, Uerdingen ließ grüßen, ohne den verdienten Lohn blieb.

„Der Druck heute war enorm“ - Die Stimmen zum HFC-Sieg

Danach kam der Gast aus dem hohen Norden besser in die Partie. Das Spiel gestaltete sich ausgeglichener, mit gefährlichen Ansätzen auf beiden Seiten, aber lange ohne weitere richtige Torchancen. Ein Wackler von Kai Eisele, den der HFC-Torwart selbst korrigieren konnte, und ein eher harmloser Fernschuss von Julian Guttau, dann war auch schon Pause.

HFC: Felix Drinkuth gibt sein Debüt gegen Rostock

Zur zweiten Halbzeit warf Ziegner dann Felix Drinkuth ins kalte Wasser. Er kam für den jungen Julian Guttau ins Spiel. Und in seiner allersten HFC-Minute hatte der Leihoffensive direkt eine gute Szene. Einen Pass in die Tiefe nahm Drinkuth gut mit, versuchte Mai am langen Pfosten zu bedienen, der kam aber etwas zu spät.

Danach stellte sich die Abteilung Schwimmen des HFC vor: Innerhalb weniger Minuten häuften sich wilde Abspielfehler von der bis dahin sehr soliden Dreierkette, Hansa kam dank dieser freundlichen Mithilfe auf. Das konnte Ziegner nicht gefallen und eine Reaktion folgte: Der schwache Dennis Mast wich Hansa-Schreck Lindenhahn und der angeschlagene Kastenhofer ging für Jannes Vollert aus dem Feld.

Es folgten: Zwei Giga-Möglichkeiten für den HFC. Erst köpfte Mai aus wenigen Metern genau auf „Krake“ Kolke, beim zweiten Anlauf scheiterte erst Drinkuth am Hansa-Keeper und auch im Nachstochern bekam Jonas Nietfeld den Ball nicht über die Linie. Das MUSSTE in der 59. Minute das 1:0 sein… Worte, die nun die zweite Woche in Folge geschrieben werden mussten.

Niklas Landgraf fliegt vom Platz

Und die Fassungslosigkeit auf der Tribüne nahm nur zwei Minuten später noch weiter zu: Ein starker Angriff landete bei Lindenhahn, der nahm Maß, zielte und der Ball klatschte an den Pfosten. Ein Abschlusspech, das inzwischen tragische Züge hatte.

Neun Tore in Unterhaching: So lief der zweite Drittliga-Spieltag

Danach berappelte sich Hansa aber wieder, konnte für mehr Entlastung sorgen. Wie schon in der ersten Halbzeit folgte auf eine Druckphase des HFC ein längeres Durchschnaufen. Und dann der Nackenschlag für Halle: Der schon gelbverwarnte Landgraf kam in der 79. Minute gegen Mines Pepic zu spät, Gelb-Rot war folgerichtig.

Rostock dadurch sofort am Drücker und durch Pascal Breier in der 81. Minute mit der bis dahin größten Gästechance der Partie. Der Stürmer nahm eine Ablage an der Strafraumkante direkt, Kai Eisele tauchte aber erfolgreich in die linke Ecke seines Tores ab.

Chancenwucher beim HFC? Nicht mit Björn Jopek!

Dann aber, endlich, endlich: das so verdiente Tor für den HFC! Björn Jopek zog in der 88. Minute aus der zweiten Reihe ab, der Ball wurde lang und länger, küsste den Innenpfosten und ging von da zum 1:0 ins Tor. Totale Ekstase im Erdgas Sportpark.

Danach hielt die HFC-Abwehr stand, und der erste Sieg der Saison war perfekt. Am Mittwoch geht es nun schon bei Viktoria Köln weiter. (mz)

Statistik: Hallescher FC - Hansa Rostock 1:0 (0:0)

HFC: Eisele - Schilk, Kastenhofer (58. Vollert), Landgraf - Göbel, Jopek, Bahn, Mast (57. Lindenhahn) - Nietfeld - Mai, Guttau (46. Drinkuth)
Hansa: Kolke - Ahlschwede, Straith, Riedel, Rieble - Öztürk, Pepic - Vollmann (78. Butzen), Hildebrandt (64. Bülow), Opoku (71. Königs) - Breier
Schiedsrichter: Arne Aarnink (Nordhorn)
Zuschauer: 9430
Tore: 1:0 Jopek (88.)
Gelbe Karten: - / Hildebrandt (1), T. Öztürk (1)
Gelb-Rote Karte: Landgraf (79./wiederholtes Foulspiel)