1. MZ.de
  2. >
  3. Sport
  4. >
  5. Hallescher FC
  6. >
  7. HFC-Gegnervorschau Energie Cottbus: HFC-Gegnervorschau Energie Cottbus: "Manchmal fehlt die Unterstützung von den Rängen"

HFC-Gegnervorschau Energie Cottbus HFC-Gegnervorschau Energie Cottbus: "Manchmal fehlt die Unterstützung von den Rängen"

Von Oliver Leiste 23.07.2015, 11:50
Beim letzten Gastspiel in der Lausitz ging der HFC mit 2:1 als Sieger vom Platz.
Beim letzten Gastspiel in der Lausitz ging der HFC mit 2:1 als Sieger vom Platz. Roland Hebestreit Lizenz

Halle (Saale) - Clemens Kurek hat wieder Lust auf Fußball. Zum Ende der abgelaufenen Saison war das anders. Da war er gesättigt von den zahllosen Live- und Fernsehangeboten während einer durchschnittlichen Fußballwoche. Die schwache Rückrunde seiner Cottbusser tat ihr übriges. Doch nun ist der Projektmanager der Niedersächsischen Sport-Lotto Stiftung bereit für die neue Saison und freut sich auf die Rückkehr der „Oberliga“. Sein erstes Livespiel wird er urlaubsbedingt aber erst Ende August sehen. „Zum Glück werden so viele Spiele übertragen“, freut sich Kurek, nicht noch länger auf Energie Cottbus verzichten zu müssen.

Was der Twitterer (@berlinscochise) von der Mannschaft erwarten soll, weiß er selbst nicht so recht: „Energie ist eine Wundertüte. 14 Spieler sind gegangen, 13 gekommen. In der Vorbereitung wurden sieben von acht Spielen gewonnen. Im einzigen Vergleich mit einer höherklassigen Mannschaft, Sparta Prag, gab es jedoch eine deutliche Niederlage.“ Bemerkenswert: Von den zwölf Neuzugängen kommen sechs aus der eigenen Jugend. Ein Kandidat für die Startelf ist aber nicht darunter, glaubt Kurek.

Wer ersetzt Tim Kleindienst?

Besonders schwer wiegt der Abgang von Tim Kleindienst. Obwohl der Angreifer gerade Mal 19 Jahre alt ist, war er in der vergangenen Saison bester Energie-Schütze. 13 Mal traf er für die Lausitzer. Nun ist er zum SC Freiburg gewechselt. Diesen Verlust zu kompensieren, wird sehr schwer, weiß Clemens Kurek: „Aktuell haben wir keinen richtigen Strafraumstürmer. Gleich vier Kandidaten haben im Sommer ein Probetraining absolviert, aber einen Vertrag bekam keiner angeboten.“ Auch den Verlust von Mittelfeldwirbler Fanol Perdedaj (FSV Frankfurt) und Torhüter Kevin Müller (Heidenheim) bedauert er.

Die externen Neuzugänge bestärken bei ihm das Gefühl der Wundertüte. Joni Kauko (kommt vom FSV Frankfurt), Mounir Bouziane (Mainz II) und Patrick Breitkreuz zählen da noch zu den Bekannteren. Zudem ist Kurek gespannt, wer das Tor der Cottbusser hüten wird. Bekommt der Veteran und Publikumsliebling Rene Renno noch mal eine Chance oder rückt Neuzugang Daniel Lück (vorher Paderborn) zwischen die Pfosten?

Mattuschka oder Garbuschewski?

Mit Torsten Mattuschka und Ronny Garbuschewski hat Energie Cottbus zwei Strategen im Kader. Dass beide zusammen spielen werden, erscheint eher unwahrscheinlich. Für Mattuschka sprechen seine Führungsstärke und die extrem gefährlichen Standards. Allerdings ist der 34-Jährige vergleichsweise langsam und nicht unbedingt als Laufwunder bekannt. Garbuschewski ist in jeglicher Hinsicht schneller. Clemens Kurek glaubt aber, dass „Tusche“ am Sonntag zunächst den Vorzug erhalten wird. Zumal er eingesehen haben soll, dass auch in der 3. Liga ein höherer Laufaufwand nötig ist als er das ursprünglich erwartet hatte.

Einzige echte Konstante bei Energie Cottbus ist Innenverteidiger Uwe Möhrle, der auch als Kapitän bestätigt wurde. Da der 35-Jährige der vergangenen Saison aber auch zweitbester Torschütze war, soll es bereits Überlegungen gegeben haben, ihn künftig als Stürmer einzusetzen, berichtet Kurek.

„Cottbus gewinnt 2:0“

Das offizielle Saisonziel der Lausitzer dürfte in den Ohren vieler Drittligafans vertraut klingen. Man wolle sich gegenüber der Vorsaison verbessern. Da wurde Energie mit 56 Punkten Siebter. Doch Clemens Kurek ist skeptisch, ob die Mannschaft wirklich stärker ist, als in der Vorsaison. Dennoch hofft auf eine Platzierung zwischen 3 und 5 in der Endtabelle. Wenn die Mannschaft nicht noch einmal so eine „Katastrophenserie“ hinlegt wie in der Rückrunde, wäre er schon dankbar.

Für das Spiel gegen den Halleschen FC erwartet Kurek einen sehr vorsichtigen Beginn. „Da werden hoffentlich die Lehren aus dem Prag-Spiel, aber auch aus den beiden Niederlagen gegen Halle in der letzten Saison gezogen.“ Er prognostiziert eine knapp fünfstellige Zuschauerzahl und und erwartet, dass nicht mehr als drei Tore fallen werden. Zudem wünscht er sich eine bessere Unterstützung durch die Fans im Stadion. „Auswärts sind wir immer ein ordentlicher Block und die Stimmung ist ziemlich gut. Aber zuhause fehlt oft die Unterstützung, was die Mannschaft leider auch merkt.“

Sollte die Nordwand Energie Cottbus am Sonntag aber lautstark nach vorne treiben, ist sich Clemens Kurek sicher: „Dann gewinnen wir 2:0.“ (mz)