Mit Plan und WeitsichtHallescher FC: Wie Ralf Heskamp am HFC-Team der Zukunft bastelt

Halle (Saale) - Ralf Heskamp ist ein gefragter Mann. Am Dienstag weilte der Sportchef des Halleschen FC auf einer Tagung beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) in Frankfurt. Zuvor hatte er allerdings in Halle ganze Arbeit geleistet und eine weitere Personalie erfolgreich geklärt. Kai Eisele, seit Sommer die Nummer eins im HFC-Tor, dehnte seinen Vertrag um ein Jahr bis 2021 aus.
Der 23-Jährige, der im Sommer von Hansa Rostock geholt wurde, ist damit Teil des Kaders, auf den in Halle langfristig gebaut werden soll. Gab es bei seinem Transfer noch leichte Zweifel, weil Eisele Spielpraxis und Erfahrung fehlten, ist der Keeper längst unumstritten.
Kai Eisele: Gute Entwicklung als Nummer eins beim HFC
In Liga drei verpasste er noch keine Sekunde, hielt in 23 Spielen zehn Mal seinen Kasten sauber und kassierte 19 Tore – die zweitwenigsten in der Liga. „Er ist hervorragend ausgebildet und strahlt Ruhe aus“, sagt Torwarttrainer Marian Unger. Der neue Vertrag honoriert diese gute Entwicklung.
Noch keine Woche ist es her, da hatte Ralf Heskamp schon eine HFC-Baustelle schließen können. Mathias Fetsch, bester Saisontorschütze im Team, hatte um zwei Jahre verlängert. Schon im Dezember konnte der Sportdirektor Niklas Landgraf von einer weiteren Zusammenarbeit bis 2021 überzeugen. Das Abwehr-Talent ist eine der größten Entdeckungen dieser Saison.
Bei Braydon Manu zog er die Option zur Verlängerung. Und auch bei Marvin Ajani und Moritz Heyer, deren Verträge im Sommer auslaufen, war Heskamp fleißig. Der Wunsch, beide Stammkräfte zu halten, ist bekannt, doch hat das Duo auch andere Optionen.
Einen zweiten Fall Tobias Müller soll es beim HFC nicht geben
Ralf Heskamps Arbeitsnachweis lässt darauf schließen, dass beim HFC aktuell mit Weitsicht und klarem Plan gearbeitet wird. Das war nicht immer so. Vor einem Jahr, Heskamp war noch nicht im Amt, liefen 17 Verträge aus. Spieler wurden hingehalten, auch weil das Finanzloch noch nicht geschlossen und die sportliche Zukunft nicht gesichert war.
Das Ergebnis: Umworbene Spieler entschieden sich gegen den HFC und orientierten sich frühzeitig anders. Wie Tobias Müller, inzwischen Stammkraft beim 1. FC Magdeburg. „Wäre damals jemand vom Verein auf mich zugekommen, hätte ich wohl unterschrieben“, sagte Müller über seine Rückrunde in Halle. Doch kamen die Gespräche zu spät.
Ralf Heskamp arbeitet schon an ersten Sommer-Zugängen
Dass sich ein solches Szenario wiederholt, ist dank Ralf Heskamps frühzeitiger Personal-Offensive ausgeschlossen. Bis auf Ajani und Heyer stehen alle Leistungsträger mindestens bis 2020 unter Vertrag - gültig für 3. Liga ebenso wie für 2. Bundesliga.
„Wir sind mit dem aktuellen Kader sehr zufrieden und wollen darauf aufbauend etwas entwickeln“, sagt Heskamp, der auch schon nach Zugängen Ausschau hält: „Es gibt Kandidaten, bei denen wir unser Interesse hinterlegt haben.“ Auch da will der HFC-Sportdirektor schon frühzeitig ganze Arbeit leisten. (mz)
