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"Lassen uns Hinrunde nicht schlechter reden" Hallescher FC: Was sind die 31 HFC-Punkte wirklich wert?

15.12.2019, 15:59
Trotz Formkrise nicht unzufrieden: HFC-Trainer Torsten Ziegner hat die Hinrunde seiner Mannschaft eingeordnet.
Trotz Formkrise nicht unzufrieden: HFC-Trainer Torsten Ziegner hat die Hinrunde seiner Mannschaft eingeordnet. www.imago-images.de

Halle (Saale) - Die Formkrise der letzten Wochen überstrahlt beim Halleschen FC aktuell vieles, das 2:5-Heimdebakel gegen Würzburg steckt vielen Fans ebenso noch in den Knochen wie das extrem schwache 0:1 in Kaiserslautern in der Vorwoche.

So tat sich Trainer Torsten Ziegner nach dem Heimspiel am Samstag auch schwer, sich ein Fazit der Hinrunde entlocken zu lassen. Natürlich sei er angesichts der jüngsten Auftritte seiner Mannschaft nicht in Jubelstimmung, sagte er, um dann aber auch festzustellen: „Unsere Halbserie ist insgesamt in Ordnung, mit der Punktzahl können wir zufrieden sein. Wir lassen uns die Hinrunde nicht schlechter reden, als sie ist.“

HFC: Reichen 31 Punkte nach der Hinrunde zum Aufstieg?

Das sind die Fakten: 31 Punkte hat Halle aus 19 Spielen gesammelt, in der Tabelle reicht das nicht für einen der Top-Drei-Plätze, den Halle am Ende anstrebt. Aber der HFC mischt als Fünfter mit nur einem Punkt Rückstand auf die Relegation weiter oben mit, trotz aller jüngsten Nackenschläge. Hat Torsten Ziegner also Recht mit seiner Einschätzung?

Durchaus, wenn man in die Statistik der 3. Liga schaut. Denn tatsächlich sind in den letzten zehn Saisons elf Teams am Ende noch unter die „Top-Drei“ gekommen, die nach der Hinrunde 31 Punkte oder weniger auf dem Konto hatten. Lediglich in den Spielzeiten 2012/13 und 2010/11 reichte diese Marke nicht.

Gleich fünf dieser Teams stiegen als Tabellenzweiter sogar noch direkt auf. Erzgebirge Aue gelang das gleich zwei Mal, auch Holstein Kiel, MSV Duisburg und VfR Aalen schafften das schon.

Beispiel Zwickau: Torsten Ziegner kann starke Rückrunden

2018/19: Wehen Wiesbaden (27 Punkte, am Ende Platz 3.)
2017/18: Karlsruher SC (30/3.)
2016/17: Holstein Kiel (28/2.), Jahn Regensburg (27/3.)
2015/16: Erzgebirge aue (31/2.), Würzburger Kickers (25/3.)
2014/15: MSV Duisburg (31/2.), Holstein Kiel (29/3.)
2013/14: Darmstadt 98 (29/3.)
2011/12: VfR Aalen (28/2.)
2009/10: Erzgebirge Aue (31/2.)

Sechs weitere Mannschaften erreichten nach höchstens 31 Punkten bis zum Winter zumindest noch die Relegation - zuletzt der SV Wehen Wiesbaden in der Vorsaison, damals sehr zum Leidwesen des Halleschen FC. Den Würzburger Kickers reichten 2016 dazu sogar 25 Zähler nach der Hinrunde, weil die Rückrunde um so erfolgreicher gestaltet wurde. Die Zahlen zeigen: Der Aufstiegszug ist für Halle also noch längst nicht abgefahren, auch ohne Fußball-Wunder ist noch alles drin.

Und auch Ziegner selbst kann dazu etwas berichten. 2016 lag er in der Aufstiegssaison mit dem FSV Zwickau mit nur 17 Punkten auf Rang 19 der Tabelle. Mit einer furiosen Rückrunde kletterte er noch bis auf Platz fünf - mit stolzen 56 Punkten. Legt der Trainer eine solche Runde auch mit dem HFC hin, wäre der Aufstieg absolut machbar, trotz der Formkrise im Winter 2019. (mz/bbi)