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Gegen Ex-Verein Aalen Hallescher FC-VfR Aalen: HFC-Torwart Oliver Schnitzler will seine Klasse beweisen

Von Tina Schwarz 29.07.2017, 06:00
Oliver Schnitzler feiert eine seiner tollen Aktionen im Spiel gegen Paderborn.
Oliver Schnitzler feiert eine seiner tollen Aktionen im Spiel gegen Paderborn. E. Schulz

Halle (Saale) - Wenn Halles Torhüter Oliver Schnitzler am Samstag mit dem Mannschaftsbus in die Ostalb Arena in Aalen fährt, ist es für ihn ein Wechselbad der Gefühle. Beim ersten Auswärtsspiel des Halleschen FC kehrt der 21-jährige Fußballer nämlich in seine alte Heimat zurück. Hier wird Schnitzler mit dem HFC nicht nur gegen den VfR Aalen um den ersten Sieg in dieser Drittliga-Saison kämpfen. Er wird auch auf zwei Menschen treffen, die sein Leben maßgeblich beeinflusst haben.

Eine junge Frau namens Denise ist eine davon. Die 20-Jährige hatte der hallesche Torhüter während seiner Zeit in Aalen kennengelernt, hat mit ihr dort auch noch eine gemeinsame Wohnung. „Ich werde sie Freitagabend im Hotel treffen. Wir werden auf jeden Fall spazieren gehen“, erzählt er voller Vorfreude. Auch im Stadion wird seine Freundin ihm am Samstag die Daumen drücken. „Es ist schön, sie zu sehen. In letzter Zeit ist das leider viel zu selten.“

HFC-Keeper Oliver Schnitzler trifft auf Ex-Verein VfR Aalen

Im Stadion wird Schnitzler dann aber auch auf jemanden treffen, den er nicht selten genug sehen kann: seinen ehemaligen Trainer Peter Vollmann. Immer noch leicht verärgert blickt er dem Wiedersehen in Aalen entgegen. Die sportliche Leitung, so erzählt Schnitzler, habe ihn 2014 mit leeren Versprechungen nach Aalen gelockt. „Man hatte mir einen fairen Konkurrenzkampf um die Nummer eins versprochen“, erzählte der U19-Europameister, der in seiner Jugend bei Bayern Leverkusen gespielt hat.

Doch die Hoffnung, im Tor zu stehen, hatte Schnitzler schnell begraben. Er bekam nie eine Chance und versauerte bei dem ehemaligen Zweitligisten auf der Bank. Das änderte sich auch nicht mit dem sportlichen Abstieg in die dritte Liga. Frustriert wollte der Keeper im Sommer 2016 Aalen verlassen. Erst durfte er nicht, dann plötzlich doch. Da die meisten Torhüter-Jobs zu dem Zeitpunkt aber schon weg waren, blieb nur Heidenheim. Wieder saß er meist nur auf der Bank.

Im Winter dann der Anruf aus Halle. Schnitzler stieß in einer Zeit zum HFC, als es die ersten Anzeichen gab, dass Torhüter Fabian Bredlow nach Nürnberg wechseln will. Die Nummer zwei - Michael Netolitzky - war verletzt. Das war Schnitzlers Chance. Er nutzte sie und wurde nach einer erfolgreichen Vorbereitungszeit Halles neuer Stammtorwart.

Oliver Schnitzer nach Union-Testspiel bei HFC-Fans umstritten

Dass diese Position allerdings nicht immer die dankbarste ist, stellte Schnitzler früh fest. Nach dem Testspiel gegen Union Berlin war der Keeper bei den HFC-Fans umstritten. Nach seinen Paraden beim 4:4 gegen Paderborn, wurde er in der Fankurve umjubelt. Dabei fiel einigen sicherlich auch sein markantes Tattoo auf, das seinen linken Unterarm ziert. Das sei ein Familientattoo, erzählt er. Und erklärt weiter, dass er eine sehr große Familie habe. Aufgewachsen ist Schnitzler in Gummersbach mit fünf älteren Brüdern. Mit vier Jahren wollte er mit den „Großen“ Fußball spielen. „Aber alle wollten die Tore schießen, also hatten sie mich als Jüngsten ins Tor abgestellt.“ Da blieb er dann auch, als er größer wurde.

Nun trifft er als 1,90 Meter großer Profi auf seinen Ex-Verein und seine ehemaligen Teamkollegen. „Es wird ein 90-minütiger Kampf werden“, kündigte Schnitzler an. „Klar will ich meinem Ex-Verein zeigen, was ich kann. “ Darauf freut er sich schon, auch wenn es ein komisches Gefühl ist. Am meisten freut er sich aber auf seine Freundin Denise.

(mz)