Club kündigt Neuerungen an Hallescher FC plant Neuerungen: Torsten Ziegners erster öffentlicher Auftritt

Halle (Saale) - Die Angola-Löwen im Raubtierhaus des Zoos haben dieser Tage außergewöhnliche Gäste zu bestaunen, die ihnen abends beschauliche Momente rauben. Erst eine unterhaltsame Lesung im Rahmen der „Criminale“. Am Dienstagabend nun dominierten anstatt Mord und Totschlag rot-weiße Themen - in einem funkelnagelneuen Einband. Etwa 120 Vertreter regionaler Unternehmer waren der Einladung des Halleschen FC zur Gründung eines „Unternehmens-Clubs Rot-Weiß“ gefolgt. 140 waren eingeladen - eine beachtliche Resonanz.
Die Gäste wurden in diesem so ungewöhnlichen Ambiente - der ansonsten so strenge Raubkatzen-Geruch hielt sich in Grenzen - nicht enttäuscht. Sie lernten neben wirtschaftlichen Plänen auch den neuen Trainer des HFC kennen. Sportchef Ralf Heskamp stellte Torsten Ziegner in einem kleinen Gespräch vor.
Torsten Ziegners erster Auftritt von Sponsoren in Halle
Und der 40-Jährige gab sich kämpferisch: „Der HFC ist der Verein aus Mitteldeutschland, der in der dritten Liga das größte Potenzial hat“, sagte er und versprach in Bezug auf die Mannschaft: „Wir werden es schaffen, uns peu a peu zu verstärken und eine kleine, verschworene Gemeinschaft zu präsentieren“, meinte er.
Noch gibt es eine Hürde. Bis zum 29. Mai muss der Hallesche FC beim DFB weitere Sponsorenverträge vorlegen, um nachzuweisen, dass der Sechs-Millionen-Euro-Etat, mit dem die nächste Saison geplant wurde, nicht nur Wunschdenken ist. Die HFC-Führung versprüht allerdings schon in diesen Tagen pralle Zuversicht, dass es kein Problem sein wird, die Lizenz tatsächlich zu bekommen.
HFC: Sebastian Mai kommt aus Münster nach Halle
Es geht jetzt sogar schon um die „Norm-Übererfüllung“. Jeder Euro, der gerade - zum Beispiel über die neue Firmen-Gemeinschaft - zusätzlich eingesammelt wird, soll in den Kader fließen, dessen Klasse damit wächst.
Obwohl: Ein guter Griff könnte durchaus auch Sebastian Mai sein. Der wurde am Dienstagabend als nächster Zugang verkündet. Nicht ganz überraschend. Schließlich war der 24-jährige Innenverteidiger mit Zwickauer Vergangenheit schon länger als Bald-HFC-Profi gehandelt worden. Einen Makel schleppt Mai allerdings von seinem Klub Preußen Münster mit an die Saale: Er ist wegen einer Tätlichkeit im Spiel gegen Lotte am letzten Wochenende mit Rot vom Platz geflogen. Vergehen: einen Gegenspieler umreißen. Urteil des DFB: vier Spiele Sperre (plus zwei auf Bewährung). Heißt: Er könnte erst ab dem vierten Spieltag für den HFC kicken.
HFC plant Neuerungen im Fan- und Marketingbereich
Für die nächste Spielzeit plant der Klub ein paar nicht unerhebliche Neuerungen im Fan- und Marketingbereich. Der MZ-Familienblock soll von der Gegen- auf die Haupttribüne umziehen. Dazu ist geplant, eine Familien-Dauerkarte einzuführen. Der VIP-Bereich des Stadions wird komplett als reine HFC-Gästelounge umgestaltet. Außerdem darf sich dann dort jeder der wichtigen Anhänger bei Spielen auch über einen eigenen Sitzplatz freuen.
Ein Novum gibt es zur Saisoneröffnung. Die Drittliga-Mannschaft stellt sich nicht mehr im Stadion vor. Der Hallesche FC zieht auf den Marktplatz um. Im Herzen der Stadt soll dann am 19. Juni der Kader in ganz neuem Show-Rahmen präsentiert werden. Um nicht nur den treuen Fans, sondern allen Einwohnern „ihre“ Mannschaft nahe zu bringen - und neue Begeisterung zu entfachen. Was nötig ist.
Frischen Mutes bilanzierte also Jens Rauschenbach den Abend: „Die Veranstaltung war ein guter Auftakt für weitere Veränderungen beim HFC“. Deren Ziel sei sowieso, „dass sich Fans und Unternehmer wieder stärker mit dem Verein identifizieren“, so der für die Finanzen Zuständige im HFC-Präsidium. (mz)