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HFC-Eigengewächs Hallescher FC: Martin Ludwig ist unzufrieden mit der Zuschauer-Rolle

Von Tobias Schlegel 18.08.2018, 09:02
Martin Ludwig muss um Einsatzchancen beim HFC kämpfen.
Martin Ludwig muss um Einsatzchancen beim HFC kämpfen. Eckehard Schulz

Halle (Saale) - Auf sein Tor im Testspiel gegen Hertha BSC am Mittwoch angesprochen, huscht ein Lächeln über das Gesicht von Martin Ludwig. Ein kleines Erfolgserlebnis für den Offensivmann des Halleschen FC, der in dieser Saison beim Drittligisten noch gar nicht in Erscheinung getreten ist.

Sein halbstündiger Einsatz im Test in Berlin bewertet er aus diesem Grund auch positiv: „Es war sehr wichtig für mich, auch vom Kopf her, mal wieder Spielpraxis zu sammeln, ins Spielgeschehen und in die Abläufe zu kommen. Schade, dass es nur 30 Minuten waren. Aber wenigstens etwas“, sagt Ludwig. Man hört die Unzufriedenheit aus seiner Stimme heraus.

Martin Ludwig saß beim HFC zuletzt nur auf der Tribüne

Denn bei einem Pflichtspiel hat der 19-Jährige bisher noch keine Rolle gespielt. Bei den Auswärtspartien in Zwickau und Jena saß er 90 Minuten auf der Bank, die Heimspiele gegen Köln und vor einer Woche gegen Kaiserslautern verfolgte Ludwig gar nur von der Tribüne aus.

„Klar ist die Situation für mich nicht einfach. Die Mannschaft spielt gut, was auch so sein soll“, sagt Martin Ludwig. Er versuche, sich im Training voll reinzuhängen und sich anzubieten. Er sagt aber auch: „Ich bin mit der derzeitigen Situation nicht zufrieden. Mein Anspruch ist es, im Kader zu stehen und wie im vergangenen Jahr zu Einsätzen zu kommen.“

Unter Rico Schmitt lief es für Martin Ludwig besser beim HFC

Denn in der Vorsaison sah die HFC-Welt für Martin Ludwig noch deutlich rosiger aus. In seinem ersten vollen Profi-Jahr stand das Talent bei 38 Drittliga-Spielen 33 Mal im Kader. Er brachte es auf 17 Einsätze, davon drei in der Startelf, dabei gelangen ihm zwei Torvorlagen.

„Er ist ein junger Mann, der schon seine Fußstapfen in der dritten Liga gesetzt hat und das sehr ordentlich“, sagte der damalige HFC-Trainer Rico Schmitt im Februar diesen Jahres über Ludwig, der 2014 aus der Jugend des 1. FC Magdeburg in die Nachwuchsabteilung des HFC gewechselt war und zwei Jahre später einen Profi-Vertrag bei den Rot-Weißen bekam. „Klar ist es das Ziel, im nächsten Jahr noch mehr und regelmäßig zu spielen. Diesen Schritt will ich dann gehen“, sagte Ludwig vor einem halben Jahr.

Was Torsten Ziegner über Martin Ludwig sagt

Die Realität sieht nun anders aus. Auch die Aussagen des jetzigen Trainers Torsten Ziegner lassen erahnen, dass Ludwig momentan keinen einfachen Stand hat und es schwer haben wird, erneute Fußspuren in der dritten Liga zu hinterlassen. „Für mich zählt die Trainingsleistung“, erklärt Ziegner.

Darüber habe es sich Ludwig zweimal verdient, in den Spielkader zu kommen, zweimal eben nicht. „Er ist bemüht, aber noch lange nicht so weit, um Stammspieler in der dritten Liga zu sein“, sagt Ziegner. Bände spricht auch seine Aussage, wie er die Leistung Ludwigs im Testspiel gegen Berlin einschätzt: „Er hat ein Tor geschossen.“

Martin Ludwig: Ein Vereinswechsel ist kein Thema

Ludwig selbst will sich jedoch durchbeißen. Etwas anderes, so sagt er, bleibe ihm momentan auch nicht übrig. Trotz seines Daseins als Bankdrücker oder Tribünengast verschwende er keinen Gedanken an einen Vereinswechsel: „Überhaupt nicht“, sagt er bestimmt.

Immerhin: Zusätzliche Konkurrenz im Angriff ist erstmal nicht in Sicht. Eine Verpflichtung von Probespieler Kilian Pagliuca ist vom Tisch - vorerst zumindest. „Er hat einen ordentlich Eindruck hinterlassen, bringt eine gute Einstellung und viel Potenzial mit, um noch ein paar Sprünge nach oben zu machen“, sagt Torsten Ziegner über den 21 Jahre alten Schweizer: „Wir wollen ihn auf jeden Fall im Auge behalten.“ Gilt auch für Martin Ludwig - nur ist der Blick kritisch.

(mz)