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Abwehrspieler hat Vertrags-Option Hallescher FC: Kleineheismann würde auch für weniger Gehalt bleiben

Von Christoph Karpe 25.01.2018, 10:24
Stefan Kleineheismann würde gerne beim Halleschen FC bleiben.
Stefan Kleineheismann würde gerne beim Halleschen FC bleiben. imago sportfotodienst

Halle (Saale) - Rico Schmitt ließ Standards trainieren - in der offensiven Variante. Nicht ungewöhnlich. Schließlich soll es am Sonntag beim Drittliga-Punktspiel des Halleschen FC in Jena im Kasten des alten Thüringer Rivalen klingeln. Vielleicht gelingt sogar das Wunder eines zweiten Sieges in Folge.

Eigene Ecken und Freistöße sind - bei prima Ausführung - ein gängiges Mittel für einen Tor-Erfolg. Dabei sind auch Verteidiger und ihre Kopfball-Stärke gefragt. Also stieg Stefan Kleineheismann in die Luft und versenkte einen Ball im Tor. „Wäre schön, wenn es in Jena genauso klappt. Wir wollen jedenfalls nachlegen“, sagt das Übungs-Kopfball-Ungeheuer. Einmal war er auf diese Art in dieser Saison erfolgreich.

HFC: Kleineheismann hat eine Option im Vertrag

In Jena, das steht so gut wie fest, wird Stefan Kleineheismann zu seinem 19. Einsatz kommen. Fabian Franke und Tobias Müller sind nach ihren Verletzungen zwar wieder fit, aber eben noch nicht für 90 Minuten Punktspielzeit.

Eine halbe Saison wäre Kleineheismann damit am Ball gewesen. Und vor Wochen wurde spekuliert, genau an diesem Punkt werde eine Option in seinem Einjahres-Vertrag greifen. Kleineheismanns Kontrakt verlängere sich dann automatisch um ein weiteres Jahr bis Sommer 2019.

Auslaufender Vertrag: Kleineheismann würde gerne in Halle bleiben

Der Innenverteidiger jedoch sagt: „Das stimmt so nicht. Ich habe eine Option, ja, die greift aber nicht bei dieser Spiele-Anzahl.“ Wann dann? „Ich kann nicht über Vertragsdetails sprechen.“

Allerdings sagt er freimütig: „Ich könnte mir natürlich sehr gut vorstellen, in Halle zu bleiben. Hier gefällt es mir“, betont der Mann, der seit 2015 in den rot-weißen Farben des Halleschen FC kickt. Angesichts von 19 auslaufenden Verträgen und einer zukünftigen Mannschaft, die nach Ankündigung der Führungsetage weitgehend aus jungen Dachsen bestehen soll, ist es sicherlich nicht das Schlechteste, wenn ein fast 30-jähriger Haudegen bliebe. Ob per papierener Option oder aus neuem, eigenem Antrieb.

Kleineheismann hat schon Erfahrungen mit Finanznot

Allerdings dürften Kleineheismann, wie auch anderen Spielern bei irgendwann einmal naturgemäß anlaufenden Vertragsgesprächen, sicherlich nur reduzierte Bezüge offeriert werden. Die aktuell desaströse Finanzlage lässt dem Klub keine andere Wahl. Stefan Kleineheismann hat sich mit diesem Szenario sogar beschäftigt. Und er hat eine klare Meinung: „Ich würde damit leben können, künftig in Halle auch etwas weniger zu verdienen.“

Stefan Kleineheismann kennt das Geschäft mitsamt finanzieller Engpässe bei Vereinen nur zu gut. „Bei Kickers Offenbach habe ich eine Zeitlang mal gar kein Gehalt bekommen“, erzählt er von seinen unschönen Erfahrungen zwischen 2011 und 2013 in Hessen. Die er übrigens mit Trainer Schmitt teilte, der ebenfalls die Kickers-Geldnotphase erlebte.

Finanzlage wird bei den HFC-Profis diskutiert

Stefan Kleineheismann hat sich auch bei seinen ehemaligen Mitspielern in Erfurt, seiner Station vor dem HFC, über die dortige Lage erkundigt. Das Millionen-Loch bei den Rot-Weißen aus Thüringen ist etwa vier Mal größer als das des HFC mit seinem 1,35-Millionen-Fehlbetrag. Weil in Erfurt die enormen Schulden aber lange bekannt waren und schon vor Saisonstart gespart wurde, bekamen die Spieler auch weniger Gehalt. „Manche Profis konnten damit nicht so recht umgehen, auch deshalb läuft es bei Rot-Weiß sportlich nicht“, erzählt Kleineheismann.

Wie gehen eigentlich die HFC-Spieler mit den üblen Nachrichten über plötzliche Finanzierungslücken beim HFC um? „Natürlich ist das ein Thema in der Kabine. Aber wir Spieler hängen das nicht zu hoch und vertrauen einfach darauf, dass die Vereinsführung das Problem gelöst kriegt. Bis jetzt haben wir jedenfalls regelmäßig unser Geld bekommen, und alle gehen davon aus, dass dies auch so bleibt“, sagt der Innenverteidiger. „Wir haben unseren Job auf dem Platz zu erfüllen, alles andere können wir nicht beeinflussen.“

In Jena gäbe es allerdings die Gelegenheit, die fixen monatlichen Bezüge aufzustocken. Per Siegprämie. Für Kleineheismann ist das Revanche-Spiel für die 0:2-Heimpleite zudem eine weitere Etappe zum neuen Vertrag.

(mz)