Pokal-Historie Hallescher FC: Kaum Erfolge im DFB-Pokal

Halle (Saale) - Halle, seine Fußball-Klubs und der Pokal-Wettbewerb haben ein angespanntes Verhältnis. Dabei wählte die einstige DDR-Führung die Saalestadt zum ersten Austragungsort für das FDGB-Pokalfinale.
FDGB stand für Freier Deutscher Gewerkschafts Bund. Jedenfalls besiegte 1949 Waggonbau Dessau die BSG Gera Süd mit 1:0 - und 10.000 Menschen sahen zu. Der SC Chemie Halle gewann den Cup 1956. In Magdeburg wurde Vorwärts Berlin 2:1 bezwungen. 1962 besiegte Chemie Dynamo Berlin 3:1. Das war’s aber. Halle kam nicht mal mehr ins Endspiel.
Drei Mal nahmen der HFC und Vorgänger SC Chemie an Spielen des Europacups teil.
1962/63 kam das Aus in der Qualifikation zum Cup der Pokalsieger. OFK Belgrad trotzte Chemie ein 3:3 in Halle ab und gewann daheim 2:0. 1971 folgte auf das Heim-0:0 in der ersten Uefa-Cup-Runde gegen den PSV die Brandnacht in Eindhoven. HFC-Spieler Wolfgang Hoffmann starb. Das Rückspiel wurde nie ausgetragen. Der HFC zog sich zurück.
In der Saison 1991/92 spielte der Hallesche FC wieder im Uefa-Cup. Doch schon in Runde eins bedeuteten ein 2:1 und ein 0:3 gegen Torpedo Moskau das Aus im Wettbewerb.
Wenigstens kamen nach der Wende sieben Erfolge des HFC im Landespokal dazu:
1994: Den Rot-Weißen gelang die Revanche gegen den FCM, der im Jahr zuvor triumphiert hatte, mit einem 4:3. Alles andere als attraktiv war das Los für die erste Hauptrunde im DFB-Pokal: Uerdingen. Gegen den einstigen Bundesligisten wurde 1:4 verloren.
2002: Nachdem im Halbfinale der blau-weiße Rivale 6:5 nach Elfmeterschießen bezwungen worden war, gab es im Finale keine Probleme für den HFC: 3:1 lautete das Ergebnis gegen Grün-Weiß Wolfen. Das DFB-Los bescherte erneut keinen Kracher. Es ging gegen den SC Freiburg aus Liga zwei, der dann 3:1 gewann. Timo Lesch erzielte in der 15. Minute immerhin den zwischenzeitlichen Ausgleich für den Oberligisten HFC.
2008: Der 4:3-Sieg im Elfmeterschießen in Magdeburg gegen den höherklassigen FCM ist noch bestens in Erinnerung. In Magdeburg wehrten sich die Hallenser von Trainer Sven Köhler mit einfachen, aber effektiven Mitteln und behielten dann im Elfmeterschießen die Nerven. In der ersten Runde des DFB-Pokals gab es ein 0:5 gegen Hannover 96 - inklusive hässlicher Fan-Randale.
2010: Der 3:2-Erfolg über Germania Halberstadt bescherte dann in der DFB-Runde Nummer eins den Zweitligisten Union Berlin als Gegner. Der wurde in der Leipziger Arena - dort wurde wegen des Umbaus des Wabbel-Stadions gespielt - überraschend 1:0 besiegt. In Runde zwei gab es dann an gleicher Stätte ein 0:3 gegen den MSV Duisburg, damals ebenfalls Zweitligist.
2011: Sechstligist Grün-Weiß Piesteritz war im Finale von Dessau tapfer und unterlag nur 0:2. So hieß es auch im Neustädter Stadion später auf DFB-Niveau gegen Eintracht Frankfurt. Vor dem Spiel gab es ein riesiges Brimborium um mögliche Schlachten beider Fan-Lager. Dann blieb es jedoch weitgehend friedlich.
2012: Der Hattrick gelang gegen den Haldensleber SC: 4:0 hieß es in Dessau. In DFB-Runde eins kam wieder die graue Maus Duisburg und die behielt wieder die Oberhand (1:0). Dabei hatte der MSV in diesem Duell mehr Glück als Können.
2015: Oberligist VfL Halle 96 war kein echter Gegner. 6:0 hieß es im stimmungsvollen Stadtderby. Im DFB-Pokal war wieder Schluss in Runde eins: 0:1 gegen Zweitligist Braunschweig.