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Auch Geschäftsführer Franz Gerber schimpft „Es ist schon auffällig!“ RWE-Trainer wütet über Schiedsrichter

Das Topduell zwischen Erfurt und dem HFC wurde durch zwei Entscheidungen des Unparteiischen geprägt. Warum sich RWE wiederholt benachteiligt sieht.

Von Christopher Kitsche 24.08.2025, 13:53
RWE-Trainer Fabian Gerber (M.) entlud nach dem Spiel seinen Frust über Schiedsrichter Florian Lukawski (r.).
RWE-Trainer Fabian Gerber (M.) entlud nach dem Spiel seinen Frust über Schiedsrichter Florian Lukawski (r.). Imago/Funke

Erfurt/MZ. - Zunächst ging es ruhig zu im Bauch des Erfurter Steigerwaldstadions. Wenige Minuten nach dem Schlusspfiff des Topduells in der Fußball-Regionalliga zwischen Rot-Weiß Erfurt und dem Halleschen FC, das die Gäste durch einen Treffer in der Nachspielzeit mit 2:1 für sich entschieden hatten, stapften enttäuschte Erfurter Jugendspieler mit hängenden Köpfen Richtung Kabine. Sie wechselten kein Wort miteinander.

Kurz darauf war es mit der Stille vorbei: Schon bevor der Mann mit der Halbglatze und roten Jacke zu sehen war, war klar, um wen es sich handelt. Franz Gerber, Geschäftsführer von Rot-Weiß Erfurt, rief noch im Spielertunnel: „Das ist doch nicht zu glauben, jedes Mal das Gleiche! Immer trifft es uns. Das ist lächerlich. Jetzt reicht es langsam!“

Beide Entscheidungen korrekt

Beim Erfurter Macher war der Frust groß über Schiedsrichter Florian Lukawski. Der hatte das Derby mit zwei Entscheidungen maßgeblich geprägt. Nach zehn Minuten zeigte er Erfurts Verteidiger Benny Boboy die Rote Karte: Der hatte sich zuvor einen Stockfehler geleistet und HFC-Stürmer Bocar Baro am Fuß getroffen. Nach 61 Minuten war es erneut Baro, der von Erfurts Maxime Awoudja im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Lukawski entschied auf Strafstoß. Nach Ansicht der Fernsehbilder waren beide Entscheidungen vertretbar.

Franz Gerber wütete dennoch, sah seinen Verein klar benachteiligt. Auch sein Sohn, RWE-Trainer Fabian Gerber, entlud seinen Frust über Lukawski und sah seine Mannschaft nicht zum ersten Mal im Nachteil. „Ich muss aufpassen, bin selten so geladen wie jetzt. Vor zwei Wochen war das Spiel gegen Greifswald schon sehr merkwürdig und bedenklich. Da haben wir schon zwei wichtige Spieler für dieses Topspiel verloren.“ Phillip Aboagye hatte Rot, Ex-HFC-Spieler Marco Wolf Gelb-Rot gesehen.

Zwei Platzverweise auch gegen Greifwald

„Wenn wir das gewesen wären, hätte der Gegner maximal eine Gelbe Karte gesehen“, sagte Gerber jetzt zur ersten Szene gegen den HFC - und wetterte auch gegen die Straßstoßentscheidung. „Der Elfmeter ist ein absoluter Witz. Er tritt unserem Spieler in die Wade“, sagte Gerber. „Es muss aufhören, wir können uns nicht alles gefallen lassen. Es ist schon auffällig, dass wir als Rot-Weiß Erfurt in vielen Entscheidungen das Nachsehen haben.“

HFC-Trainer Robert Schröder war bemüht, die Gemüter zu beruhigen, sah die Szenen jedoch anders. Bei der Roten Karte „ist Bocar durch und läuft alleine aufs Tor. Beim Elfmeter bringt er den Fuß zwischen Gegner und Ball. Der Fuß des Verteidigers trifft ihn ganz klar. Für mich ist es ein ganz klarer Elfmeter“, sagte der gebürtige Erfurter, der bei Rot-Weiß groß geworden ist. „Mit dem letzten Spiel in Erfurt kann ich aber die Verärgerung und diese Emotionen von Fabian verstehen, vielleicht würde ich hier als Verlierer anders dasitzen.“