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Besonderes Spiel für "Ur-Hallenser" Besonderes Spiel für "Ur-Hallenser": Darf Toni Lindenhahn im Derby ran?

Von Christoph Lesk und Christoph Karpe 02.11.2019, 10:11
Furchtlos gegen alle: Toni Lindenhahn beim letzten Derby in Magdeburg im November 2017
Furchtlos gegen alle: Toni Lindenhahn beim letzten Derby in Magdeburg im November 2017 Imago/Schroedter

Halle (Saale) - „Das war ja klar“, scherzt Toni Lindenhahn während er sich nach dem Training die Schuhe säubert. Schließlich ahnte der Fußball-Profi des Halleschen FC, dass diese Fragen kommen wird. Liegt sie doch auf der Hand: Wie geht es ihm, dem Ur-Hallenser, vor dem Derby am Samstag (14 Uhr im Liveticker), wenn sein HFC im Spiel der Spiele in der dritten Liga beim 1. FC Magdeburg antritt? Zumal er diesmal nicht zwingend mitspielen wird.

Noch sei alles entspannt, meint der Profi . Schließlich wolle das Team „genauso drei Punkte holen, wie in jedem anderen Spiel auch“. Aussagen aus dem Stehsatzkasten. Beim Nachhaken kommt sie dann aber zum Vorschein. Die Vorfreude: „Für mich ist es natürlich etwas anderes, als für manch anderen Spieler. Aber alle wissen, was Derby heißt. Viele kennen das von ihren vorherigen Vereinen ja auch.“

HFC spielt erstmals als Tabellenführer beim FCM

Nämlich: Eine aufgeheizte Atmosphäre - und das nicht nur auf den Rängen. „Es wird härter zur Sache gehen. Und da müssen wir dagegenhalten. Wir haben in den vergangenen Wochen oft stabil gestanden, müssen das wiederholen und vorn unsere Stärken ausspielen“, fordert Lindenhahn, die Gunst der Stunde zu nutzen.

Der HFC kommt erstmals als Tabellenführer der 3. Liga zum FCM, hat zudem in den bisherigen 13 Partien zehn Treffer mehr erzielt. „Wir werden mit einer breiten Brust da hinfahren, ohne arrogant zu sein. Aber wenn wir unsrer Leistung abrufen, wird es hässlich gegen uns.“ Egal wo.

Den Fakt, dass „sein“ HFC nun als Ligaprimus anreist, will „Linde“ nicht zu hoch hängen. „Das ist irrelevant. Natürlich ist es für den Kopf ein Vorteil. Wir wollen da oben bleiben, das mit allen Kräften verteidigen.“

HFC mit schwacher Derby-Bilanz gegen Magdeburg

Dies würde mit einem Sieg sehr wahrscheinlich gelingen. Die punktgleichen Duisburger haben in der Differenz fünf Treffer weniger. Zudem bekäme die bislang schlechte Derby-Bilanz der Rot-Weißen mit drei Punkten eine Aufhübschung. In den bisherigen sechs Drittliga-Partien gab es fünf Niederlagen. Nur im April 2017 gelang zu Hause ein Unentschieden (1:1). „Ich bin froh, dass ich nicht auf Statistiken schaue“, sagt der 28-Jährige darauf angesprochen.

Abgesehen von diesem wenig erfreulichen Zahlenspiel spricht viel für den HFC. Auch der Derby-Boykott der FCM-Ultras? „Ob es uns entgegenkommt, werden wir sehen“, sagt Halles Publikumsliebling. „Ich finde es aber ein bisschen schade. Es ist immer etwas Besonderes, wenn 6.000 Leute aus einem Block gegen dich sind und dich auspfeifen. Das kannst du als Motivation mitnehmen.“

Er weiß, wovon er spricht. Gegen keinen Verein spielte Lindenhahn so oft wie gegen den FCM. Bislang absolvierte er zwölf Derbys (fünf Siege, sieben Niederlagen). Kommt aber überhaupt ein Spiel dazu? In den letzten acht Partien durfte Lindenhahn nur gegen Zwickau (1:1) für 45 Minuten spielen.

Toni Lindenhahn vermisst die Pfiffe der FCM-Fans

Trainer Torsten Ziegner hielt sich auf der Pressekonferenz sehr bedeckt, einen möglichen Einsatz des Kämpfers betreffend: „Toni ist ein Teil des Teams und trainiert sehr gut. Er ist also schlussendlich immer eine Option - auch für die Startelf. Andere Entscheidungen führten in der jüngsten Vergangenheit dazu, dass es zuletzt dafür nicht gereicht hat.“

Dabei könnte einer wie Lindenhahn jetzt, da Lautsprecher Sebastian Mai fehlt, durchaus auch als verbaler Antreiber wichtig sein. Nicht nur in einem Derby. „Wir haben gerade nicht diesen einen Spieler, der auf dem Platz das Sprachrohr der Mannschaft ist“, sagt Ziegner. Also wolle er in Magdeburg von außen mehr Einfluss nehmen. Oder aber er schickt doch den Derbyerfahrenen Haudegen Lindenhahn in dieses heiße Gefecht?

(mz)