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Kampf der Fußball-Kulturen Kampf der Fußball-Kulturen: Union-Fans machen mobil gegen RB Leipzig

27.02.2015, 14:54
1.FC Union Fans in schwarz gekleidet als Protest gegen den RB Leipzig.
1.FC Union Fans in schwarz gekleidet als Protest gegen den RB Leipzig. dpa/Archiv Lizenz

Berlin - Die Fans von Union Berlin wollen im Zweitliga-Spiel gegen RB Leipzig erneut gegen den befürchteten Zerfall der Fußball-Kulturen protestieren. Ein Teil der Anhänger der „Eisernen“ wird bei der Partie an diesem Sonntag (13.30 Uhr) erst zur zweiten Halbzeit im Leipziger Stadion sein. Zuvor werden mehr als 1500 Berliner in Leipzig-Leutzsch beim Spiel der Traditionsteams der BSG Chemie Leipzig und Union erwartet. RB zeigt sich unbeeindruckt von den angekündigten Aktionen. Die Sicherheitsvorkehrungen seien wie bei jedem anderen Spiel auch, teilte der Verein mit.

Die Polizei hat Einsatzkräfte aus Sachsen und Sachsen-Anhalt zur Verfügung. Die Union-Anhänger werden an den Stadiontoren zur Halbzeitpause nicht von einer Sonderbehandlung ausgehen dürfen. Auch dann wird am Eingang genauso kontrolliert wie vor Spielbeginn, erklärte der Leipziger Club.

Sportliche Sorgen

Sportlich haben die Leipziger einige Sorgen. Rani Khedira (Bändereinriss im linken Knöchel) wird mindestens vier Wochen fehlen. Gegen Union muss auch der gelb-rot-gesperrte Toptorjäger Yussuf Poulsen ersetzt werden. Der teuerste Winter-Neuzugang Omer Damari hat seinen grippalen Infekt hingegen auskuriert und ist am Freitag wieder in das Mannschaftstraining eingestiegen.

Der ambitionierte Aufsteiger ist seit fünf Spielen sieglos, das soll sich gegen den punktgleichen 1. FC Union Berlin (30) ändern. „Wir müssen die Stürmer besser ins Spiel bringen. Der Mannschaft würde jetzt ein Erfolg gut tun, damit das Selbstvertrauen wieder steigt“, sagte Interimstrainer Achim Beierlorzer am Freitag. RB hat in den vergangenen fünf Partien nur zwei Treffer erzielt. Die angestrebten Aufstiegsränge liegen erst einmal in weiterer Ferne.

Der RB-Coach absolviert erstmals vor einem Heimspiel zwei geheime Trainingseinheiten. Die Partie am Sonntag werden mehr als 22 000 Zuschauer sehen, darunter etwa 4000 Berliner Fans. Nach der Traditionspartie wollen die Union-Ultras unter dem Motto „Erst Tradition, dann Brause“ zur Red-Bull-Arena ziehen.

RB, von vielen Union-Fans als „Plastikclub“ und damit große Gefahr für die Fußballkultur ausgemacht, will die Atmosphäre entspannen und verteilt Stoffbeutel mit der Aufschrift „Allet Jute, die Roten Bullen freuen sich auf Union Berlin“ sowie Papptröten als Lärmverstärker für das angekündigte Schweigen der Berliner Zuschauer, die in Halbzeit eins im Stadion sind.

„Persönlich finde ich es ein bisschen schade, aber Fans werden ihre Beweggründe haben. Das muss man auch irgendwo respektieren. Ich hätte es mir anders gewünscht“, kommentierte Union-Coach Norbert Düwel die Aktionen der eigenen Fans: „Im Hinspiel haben wir 15 Minuten Protest überlebt und werden auch 45 Minuten überleben.“ (dpa)