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Schlagwaffen, Pyrotechnik und Drogen BVB-Hooligans: Polizei stoppt zwei Busse auf dem Weg nach Darmstadt

11.02.2017, 15:11
Die von der Polizei sichergestellten Gegenstände.
Die von der Polizei sichergestellten Gegenstände. Polizei Südhessen

Dortmund - Eine Woche nach den Ausschreitungen vor der Partie zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig hat die Polizei zwei Busse mit rund 90 mutmaßlichen Dortmunder Randalierern gestoppt. Die Fans waren auf dem Weg zum Auswärtsspiel in der Fußball-Bundesliga beim SV Darmstadt 98 am Samstag. Bei der Kontrolle der Fahrzeuge wurden nach Angaben der Polizei Darmstadt Pyrotechnik, Sturmhauben, Kampfsporthandschuhe, Drogen und Schmerzmittel sichergestellt. Die Hooligans sollen der bereits häufiger durch Gewalt aufgefallenen Gruppen "0231 Riots" und "Northside" angehören. 

Die Busse seien nach einem Hinweis des Vereins bei Gießen lokalisiert und zurück nach Nordrhein-Westfalen geschickt worden, teilte die Polizei in Darmstadt mit. Es sei schnell klar geworden, „dass die Insassen wegen eines anderen Vorhabens nach Darmstadt wollten, als das Fußballspiel friedlich im Stadion zu verfolgen“. Zuerst hatte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) über die Kontrollen berichtet.

DFB fordert Sperrung der Südtribüne

Am Samstag vergangener Woche hatten BVB-Anhänger Fans von RB Leipzig vor dem Bundesliga-Spiel zwischen beiden Clubs in Dortmund unter anderem mit Flaschen und Steinen beworfen. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes hatte am Freitag gefordert, die Dortmunder Südtribüne für eine Partie zu sperren und den Revierclub mit einer Geldstrafe von 100.000 Euro zu belegen. Der BVB hat bis Montagmittag Zeit, um sich zu dem Strafantrag des DFB-Gremiums zu äußern.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke kündigte an, sich Zeit für die Stellungnahme nehmen zu wollen. „Die Entscheidung reift. Aber hier geht es auch um ein bisschen Genauigkeit. Das ist ein sehr umfangreicher Strafantrag“, sagte Watzke im TV-Sender Sky. „Wir werden uns morgen mit dem Strafantrag genauer befassen und rechtzeitig eine Entscheidung treffen. In mir wächst eh eine Tendenz, und dann wollen wir mal gucken.“

Zu den Vorfällen vor der Partie in Darmstadt teilte der BVB mit, er habe „am Vormittag über Medien von den beiden Bussen Kenntnis erlangt und diese Infos umgehend an die Polizei weitergegeben“. Nach Angaben der Polizei wollten die etwa 90 Randalierer die sichergestellten Gegenstände wohl für Ausschreitungen und Randale nutzen. „Einige der Insassen waren bereits wegen Ausschreitungen in Zusammenhang mit Fußballspielen aufgefallen.“ Die BVB-Anhänger seien „zur Verhinderung weiterer Straftaten direkt zurück zur Landesgrenze begleitet“ worden. (dpa)