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Fußball-Burgenlandpokal  Fußball-Burgenlandpokal : Auf jeden Fall eine Premiere

Von Torsten Kühl 07.06.2019, 13:59
Ralf Kretzschmar, Trainer des Kreisoberligisten FC ZWK Nebra.
Ralf Kretzschmar, Trainer des Kreisoberligisten FC ZWK Nebra. Archiv (Biel)

Nebra/Laucha - So viel steht schon mal fest: Der neue Fußball-Burgenlandpokalsieger der Männer kommt von der Unstrut. Egal, wie das Endspiel am Pfingstmontag in Weißenfels ausgeht. Stehen sich doch im dortigen Stadion Beuditzstraße die Teams zweier Städte gegenüber, die an jenem Fluss liegen, der der hiesigen Weinbauregion (zusammen mit der Saale) seinen Namen verleiht.

Kreisoberligist FC ZWK Nebra trifft auf den eine Etage höher um Punkte kämpfenden Landesklasse-Vertreter BSC 99 Laucha. Die Rollen scheinen also verteilt zu sein, zumal der Underdog dieses Mal nicht auf den Heimvorteil bauen kann. Und doch traut Nebras Coach Ralf Kretzschmar seinen Schützlingen eine weitere Überraschung durchaus zu. „Im Pokal ist ja immer viel möglich. Das haben wir selbst mit den Erfolgen gegen die Landesklasse-Teams Rot-Weiß Weißenfels und FC RSK Freyburg bewiesen. Und deshalb gehen wir auch das Endspiel selbstbewusst an“, so Kretzschmar.

Wer steht im Nebraer Tor?

Bis auf einige angeschlagene Akteure wie Markus Konieczny oder Henning Knuhr seien alle im ZWK-Kader fit, berichtet der Trainer. Ein dickes Fragezeichen stehe allerdings - wie fast jede Woche bei den Nebraern - hinter der Besetzung der Torhüterposition. Bereits sechs verschiedene Keeper hat der Kreisoberligist in dieser Saison eingesetzt - oder besser gesagt: einsetzen müssen, inklusive des Trainers! „Ich hoffe mal nicht, dass ich in einem so wichtigen Spiel zwischen die Pfosten muss“, sagt Ralf Kretzschmar. Das sei wohl die schlechteste Variante. „Mit Andy Horstmann aus Roßleben, der sich im Laufe des Spieljahres bei uns angemeldet hat, verfügen wir jetzt über eine weitere Alternative. Mal sehen, wer am Montag bei uns im Tor stehen wird“, so der ZWK-Coach.

Dessen Lauchaer Trainerkollege Ronny Starch denkt, dass es ein ausgeglichenes Finale werden wird: „Der Leistungsunterschied zwischen der Landesklasse und der Kreisoberliga ist nicht so groß, und dass die Nebraer kämpfen können, haben sie schon mehrfach bewiesen.“ Wie Kretzschmar glaubt auch Starch nicht, dass es für sein Team ein Nachteil ist, dass es bereits am heutigen Sonnabend im Meisterschafts-Saisonfinale in Freyburg ran muss. „Am Ostermontag im Pokal-Halbfinale waren sowohl die Freyburger als auch unser Kontrahent, der SV Burgwerben, vermeintlich ausgeruht, weil sie im Gegensatz zu den Nebraern und uns nicht zwei Tage vorher spielen mussten. Und doch sind die ZWK-Kicker und wir weitergekommen. Es ist also vor allem eine Frage des Willens und des Kopfes“, sagt Ronny Starch.

Auch bei den Lauchaern hat sich die Personalsituation in den vergangenen Tagen und Wochen etwas entspannt. „Ich gehe davon aus, dass wir alle Mann an Bord haben werden“, blickt der BSC-Coach voraus. „Sofern sich natürlich in Freyburg niemand verletzt.“ Starch hofft auf schönes Wetter - vor allem, weil der Endspielort etwas weiter entfernt von den Heimatstädten der Finalgegner liegt. „Aber wer diese Partie sehen möchte, wird auch ein paar zusätzliche Kilometer in Kauf nehmen.“

BSCer denken ungern an 2017

Was die Lauchaer noch besonders antreibt: Sie wollen das verlorene Pokalfinale auf eigenem Platz vor zwei Jahren (1:4 gegen Herrengosserstedt) vergessen machen. Ihren letzten Cup-Triumph feierten die Glockenstädter 2005, damals noch im Saale-Unstrut-Pokal, gegen die eigene Reserve (mit 2:1). Auch die Nebraer standen erst einmal im Endspiel des Burgenlandpokal-Wettbewerbs: 2012 unterlagen sie im Elfmeterschießen in Burgwerben dem 1. FC Weißenfels. Der letzte Pokalsieg der Nebraer liegt zehn Jahre zurück; damals gewann ihre zweite Mannschaft, ebenfalls auf Saale-Unstrut-Ebene, mit 2:1 nach Verlängerung in Baumersroda gegen den gastgebenden BSV. 2007 hatte die Nebraer Erste das Pokalfinale mit 2:1 gegen den Naumburger BC für sich entschieden.

Und damit steht außerdem bereits jetzt fest: Der neue Burgenlandpokalsieger wird nicht nur von der Unstrut kommen, sondern auch seinen ersten Sieg in diesem Wettbewerb feiern.