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3.Liga 3.Liga: Nach Entlassung von Trainer Stefan Krämer - so reagieren die Spieler des FCM

Von Christoph Karpe 23.12.2019, 14:08
„Immer“ Blau-Weiß - nicht für Trainer Stefan Krämer
„Immer“ Blau-Weiß - nicht für Trainer Stefan Krämer Imago/Schroedter

Halle - Nur Insider in der Fußball-Szene wussten Bescheid. In Magdeburg braute sich vorweihnachtliches Ungemach für Trainer Stefan Krämer zusammen. Die Verantwortlichen um Mario Kallnik, den Manager des 1. FC Magdeburg, hatten die Drittliga-Auftritte der Blau-Weißen mit steter Unzufriedenheit begleitet. Am Sonntagabend folgte die böse Bescherung für den 52-jährigen Coach. Krämer wurde gefeuert - freigestellt wie es verharmlosend offiziell genannt wurde. (Die MZ berichtete).

„Ich bin sprachlos enttäuscht und sehr traurig“

Am Tag danach herrschte zunächst Fassungslosigkeit - vor allem unter den Profis des Drittligisten. Die konnten die Trennung von dem in ihrem Kreis wirklich beliebten Trainer nicht nachvollziehen. Allen voran Mannschaftskapitän Christian Beck nicht. „Was für eine Nachricht kurz vor Weihnachten. Ich bin sprachlos enttäuscht und sehr traurig. Ich bin mir sicher, dass wir zusammen noch viel erreicht hätten“, ließ Beck via Instagram seine Fans wissen. Timo Perthel schrieb: „Eine Analyse oder Bewertung der Entscheidung steht mir nicht zu - aber ich kann definitiv sagen, ich habe sehr gern mit dir zusammen gearbeitet. Ich wünsche Dir nur das Beste Stefan.“ Auch Tobias Müller und Jürgen Gjasula schickten Dankesgrüße durch die sozialen Netzwerke. Das Klima zwischen Mannschaft und Trainer war zweifellos intakt.

Entwicklungsziele seien gefährdet

Was der Führung fehlte war einfach mehr Erfolg - obwohl angeblich kein Aufstiegsdruck herrschte. „Wir wollen so schnell wie möglich zurück in die zweite Liga, aber die dritte Liga ist unberechenbar. Wir haben nicht umsonst davon gesprochen, dass es bis zu drei Jahre dauern kann“, hatte Kallnik vor etwa einem Monat in der Magdeburger „Volksstimme“ verkündet und dem Team sogar Fortschritte bescheinigt: „Ich sehe, dass sich die Mannschaft trotz der nicht zufrieden stellenden Punktausbeute weiterentwickelt hat.“

Offenbar hat Kallnik, dem wegen der schlechten Kaderzusammenstellung schon eine Teilschuld am sofortigen Abstieg aus Liga zwei angelastet worden war, seine Meinung geändert. „In der Analyse der großen Leistungsschwankungen unserer Mannschaft in der Vorrunde sehen wir unsere Entwicklungsziele gefährdet“, sagte er nun. Krämer holte 27 Punkte und verlor sogar einmal weniger (fünf Niederlagen) als HFC-Kollege Torsten Ziegner (sechs Niederlagen/6. Platz/ 32 Punkte). Neun Unentschieden und nur sechs Siege kosteten eine bessere Bilanz. Als Zwölfter hat der FCM sechs Punkte Rückstand zu Relegationsplatz drei.

Ganz aussichtslos ist das Unternehmen sofortiger Wiederaufstieg - das ja nicht zwingend als Ziel für Krämer vorgegeben war - keinesfalls. Man will die Chance nutzen. Und das üppig gefüllte Vereinskonto gibt dem FCM auch die Möglichkeit, Krämer (Vertrag läuft bis 2021) auszuzahlen und einen neuen Coach zu holen. Womöglich kommt nun Claus-Dieter Wollitz. Der hat bei Energie Cottbus gerade hingeworfen. Weil er eine Offerte des FCM hatte? (mz)