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Toter FCM-Fan Hannes S. Toter FCM-Fan Hannes S.: Polizei vernimmt 50 HFC-Anhänger an Wohn- oder Arbeitsort

Von Clemens Boissereé und Jan Schumann 03.11.2016, 07:00

Halle (Saale) - Im Fall des verstorbenen Hannes S. hat die Polizei  dutzende Fans des Halleschen FC vernommen. Nach MZ-Informationen  wurden in der vergangenen Woche rund 50   HFC-Anhänger vorgeladen und an ihrem Wohn- oder Arbeitsort aufgesucht. Die Staatsanwaltschaft Magdeburg spricht von „zahlreichen Befragungen“.

Ob es dadurch neue Erkenntnisse über die Todesumstände  des 25-Jährigen gibt, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft wollte sich dazu nicht äußern. „Es laufen weiterhin umfangreiche Ermittlungen“, sagte Sprecher Frank Baumgarten nur.

Vor etwa einem Monat war Hannes S. in Haldensleben (Bördekreis) aus einer Regionalbahn gestürzt und später an den Folgen seiner schweren Verletzungen gestorben. Der junge Mann war als Fan des 1.FC Magdeburg erkennbar und soll aus einer Gruppe HFC-Fans heraus angegangen worden sein. Unklar ist unter anderem, ob Hannes S. aus dem fahrenden Zug gesprungen ist oder vielleicht sogar gestoßen wurde.

Seither ermittelt eine Sonderkommission wegen Totschlags gegen Unbekannt. Fraglich ist, was genau passierte und wer die Verantwortung am Tod des Fußballfans trägt. Neben den Befragungen hoffen die Ermittler auch auf ein Gutachten, an dem das Eisenbahnbundesamt   arbeitet. „Wir warten noch auf weitere Informationen von der Bundespolizei“,  teilte eine Sprecherin mit.

Tod von FCM-Fan Hannes: Fans des Halleschen FC können zur Aufklärung des Falles beitragen

Geklärt werden soll unter anderem die Frage, wieso der Zug trotz geöffneter Tür seine Fahrt   fortsetzte, während Hannes S. erst eine knappe Stunde später  am Gleisbett gefunden wurde. Eigentlich hätte ein Notsystem den Zug stoppen oder den Zugführer informieren müssen. Erkenntnisse erwartet man beim Bundesamt „in Kürze“.

Die HFC-Fans könnten unterdessen bei einer anderen entscheidenden Frage helfen: Sprang Hannes  angesichts der Attacke aus dem HFC-Lager aus dem Zug oder wurde er gar gestoßen? Ein Zeuge behauptete gegenüber der MZ, das Opfer sei gesprungen. Videobilder brachten keine Ergebnisse. Dass die wichtigste Zugkamera durch die HFC-Fans abgeklebt worden sei, kann die Staatsanwaltschaft weiterhin nicht bestätigten. (mz)