Aufreger bei FCM gegen Hansa Aufreger bei FCM gegen Hansa: Nils Butzen: "Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen"

Magdeburg - Als sie erklären mussten, was da eigentlich passiert war, standen die Protagonisten der Schlussphase nur wenige Meter voneinander entfernt. Timo Gebhart spielte das Geschehene in den Katakomben der MDCC-Arena herunter: „Das war eben eine richtige Derby-Atmosphäre.“ Doch Nils Butzen, der sonst so ruhige Verteidiger des 1. FC Magdeburg, zeigte mit einer kurzen Kopfbewegung zum Rostocker Stürmer hinüber. „Schauspieler“, sagte er.
Gebhart: „FCM-Fans haben mich beleidigt“
Es war der späte Aufreger des Ost-Duells zwischen dem FCM und Hansa Rostock. Timo Gebhart hatte per Kopf in der dritten Minute der Nachspielzeit gerade zum 1:1 getroffen. Der bundesligaerfahrene Angreifer riss sich sein Trikot vom Leib. Erst jubelte er vor dem Gästefanblock, dann rannte er zu den Magdeburger Fans.
„Ich bin dahin, um noch einmal zu feiern“, erklärte der 27-Jährige. „Von ihnen bin ich im Spiel mehrfach beleidigt wurden.“ Also wollte Gebhardt seine süße Rache mit dem späten Ausgleich demonstrativ zelebrieren. „Vielleicht hätte ich cooler bleiben müssen“, gab er im Anschluss zu.
Genau denselben Satz sagte auch Nils Butzen neben ihm. Aber: „Dass er unsere Fans so provoziert, können wir uns nicht gefallen lassen.“ Also rannte der 23-Jährige auf Gebhart zu, fasste ihm mit der flachen Hand auf die Brust. Rostocks Torschütze sank zu Boden. „Wenn das eine Rote Karte ist“, meinte Butzen, „dann sollten wir Fußball komplett ohne Körperkontakt spielen.“
Butzen: „Die Rote Karte nervt mich selbst am meisten“
Weil er sein Trikot ausgezogen hatte sah Gebhart eine gelbe Karte – und eine zweite gleich hinterher für das Gerangel mit Butzen. Auch der Hansa-Angreifer flog vom Platz. „Weil er dem Magdeburger eine Rote Karte geben wollte, hat er mich auch vom Platz gestellt“, so erklärte sich Gebhardt seinen vorzeitigen Abgang.
Butzen, das FCM-Eigengewächs, seit sieben Jahren im Klub, bekräftigte noch einmal: „So eine Provokation dürfen wir uns in unserem Stadion nicht gefallen lassen.“ Aber: „Natürlich nervt mich meine Rote Karte selbst am meisten. Ich bin kein böser Spieler. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich niemals eine Tätlichkeit begehen würde. Deshalb ärgert es mich umso mehr, dass der Schiedsrichter es so eingeschätzt hat.“
Besonders bitter: Sollte Butzen vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) für mehr als eine Drittliga-Partie gesperrt werden, würde er dem FCM am 26. November im Heimderby gegen den Halleschen FC fehlen.