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700 Fans stundenlang durchsucht 1. FC Magdeburg: Kritik an Polizeieinsatz gegen FCM-Fans in Bochum

12.05.2019, 10:58
Viele Fans vom 1. FC Magdeburg waren wegen der Polizeimaßname erst Mitte der zweiten Halbzeit ins Bochumer Stadion gekommen.
Viele Fans vom 1. FC Magdeburg waren wegen der Polizeimaßname erst Mitte der zweiten Halbzeit ins Bochumer Stadion gekommen. www.imago-images.de

Magdeburg - Der 1. FC Magdeburg hat den Polizeieinsatz gegen seine Fans beim Auswärtsspiel in Bochum vor einer Woche kritisiert. In einer am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme schreibt der FCM, die Maßnahme sei „überzogen und ungeeignet“ gewesen und trage „nicht zu einer Entspannung des Verhältnisses zwischen Polizei und Fußballfans“ bei.

Rund 700 FCM-Fans waren am 4. Mai mit einem Sonderzug zum Auswärtsspiel nach Bochum gereist. Laut Polizeiangaben war beim Einfahren des Zugs in den Bahnhof eine brennende Pyrofackel aus dem Fenster geworfen werden. Daraufhin veranlasste die Polizei, alle Insassen einzeln durchsuchen zu lassen, was mehrere Stunde in Anspruch nahm.

Polizei durchsucht FCM-Fans stundenlang

Während der Maßnahme, so berichtete die Polizei, sei es zu aggressivem Verhalten und vereinzelten Übergriffen auf Beamte gekommen. Die Fans verpassten große Teile des Spiels und kamen erst während der zweiten Halbzeit im Bochumer Stadion an.

Der FCM hat den Vorfall ausgewertet und verurteilt den einzelnen Fackelwurf der Fans. Die Maßnahme der Polizei aber stand für den Club „in keinem Verhältnis zum eigentlichen Vorfall. Vielmehr wurde dadurch billigend eine durchaus im Raum stehende Eskalation in Kauf genommen.“ Nur das besonnene Verhalten der Fans habe diese am Ende verhindert.

„Warum hier rund 700 Menschen aufgrund des Abbrennens, nach unseren Informationen, eines pyrotechnischen Erzeugnisses einer solchen Maßnahme unterzogen wurden, ist für den 1. FC Magdeburg nicht nachvollziehbar“, heißt es in der Stellungnahme. Das Fehlverhalten Einzelner sei hier von der Polizei für eine überzogene Maßnahme gegen die komplette Gruppe herangezogen worden.

FCM sieht Ungleichbehandlung seiner Fans in Bochum

Der Verein verweist zudem auf einen vergleichbaren Fall eine Woche zuvor. Beim Revierderby zwischen Dortmund und Schalke habe es gleich sechs Fackelwürfe aus einem Zug gegeben - allerdings sei anschließend nicht der komplette Zug einzeln durchsucht worden.

Zudem kritisiert der FCM, dass auch der Fanbeauftragte des Vereins kontrolliert worden ist. Zu einem besseren Verhältnis von Fans und Polizei habe der „vollkommen überdimensionierte“ Polizeieinsatz am Bochumer Hauptbahnhof jedenfalls nicht beigetragen, schreibt der Zweitligist. (mz)

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