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Nach der Schneewalze Wetter in Deutschland: Hochwasser, Stürme - Extreme Unwetter nach Schneewalze

11.12.2017, 09:38

Wiesbaden - Nachdem Sturmtief „Xanthos“ am Sonntag weite Teile Mitteldeutschlands mit orkanartigen Stürmen und Schnee versorgt hat, geht es zum Wochenbeginn in ganz Deutschland in Sachen Wetter turbulent weiter.

Extreme Unwetter durch einen Föhnsturm in den Alpen, Starkregen in Westdeutschland sowie Hochwassergefahr durch das Tauwetter, Kaltluft und angekündigte Schneefälle im Norden: In jedem Landesteil herrscht quasi gerade ein anderes Wetterextrem.

Turbulente Wetterextreme in ganz Deutschland: Wechselhaftes Wetter bleibt

„Nachdem uns am Sonntag eine Schneewalze von West nach Ost überquert hat, ist das Wetter nun wirklich sehr chaotisch geworden. Es gibt von allem etwas, und das haben wir dem Sturmtief Yves zu verdanken“, sagte Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net am Montag und gab eine Prognose für die Entwicklungen in den nächsten Tagen ab.

Am Montagvormittag ist es überwiegend stark bewölkt und von Südwesten kommen erneut Niederschläge auf. Diese fallen überwiegend in Form von Regen, allerdings kann es in den Harzhochlagen oder auch in den westlichen Teilen der Altmark anfangs schneien.

Im weiteren Tagesverlauf fällt aber auch dort meist Regen. Es herrscht allgemein Tauwetter. Die Temperaturen erreichen Höchstwerte zwischen 3 und 6, im Harz zwischen 1 und 4 Grad.

Es weht mäßiger Wind aus Südost. Auf dem Brocken treten ab dem Nachmittag wieder Sturmböen auf. In der Nacht zum Dienstag ziehen die Regenfälle rasch nordostwärts ab, die Wolkendecke bleibt jedoch geschlossen.

Im Verlauf der zweiten Nachthälfte kommen von Westen her erneut Niederschläge auf. Gegen Morgen sinkt im Harz die Schneefallgrenze auf 400 m. Der Wind weht mäßig aus Süd, dreht aber in der zweiten Nachthälfte auf West.

Dabei lebt der Wind allgemein stark böig auf, auf dem Brocken muss dann auch wieder zunehmend mit orkanartigen Böen gerechnet werden. Die
Temperaturen gehen von Süd nach Nord auf 4 bis 1, im Harz auf 2 bis -1 Grad zurück.

Am Dienstag überwiegt anfangs starke, später vermehrt wechselnde Bewölkung. Dabei kommt es zwischen Harz und Altmark zu etwas Regen, oberhalb 400 m auch Schnee.

Sonst sind nur einzelne Schauer zu erwarten. Der anfangs in Böen starke bis stürmische Wind flaut deutlich ab und kommt aus West. Die Höchsttemperaturen liegen zwischen 5 und 7, im Harz zwischen 1 und 5 Grad.

Auf dem Brocken muss anfangs mit Orkan-, später nur noch mit Sturmböen gerechnet werden. In der Nacht zum Mittwoch klingen letzte Schauer ab und nachfolgend wird es verbreitet gering bewölkt sein.

Nur in der Altmark ziehen noch ausgedehntere Wolkenfelder vorüber. Der Wind weht schwach aus Südwest. Dabei sinken die Temperaturen auf 1 bis -1, im Harz auf -1 bis -5 Grad. Auf dem Brocken treten Sturmböen auf.

Am Mittwoch beginnt der Tag mit nur wenigen Wolken. Aber bereits in den Mittagsstunden verdichtet sich von Westen her die Wolkendecke und am Nachmittag setzt Schneefall und Schneeregen ein.

Allerdings steigt die Schneefallgrenze noch im Abendverlauf auf 600 m an. Bei mäßigem Südwestwind erreichen die Temperaturen Höchstwerte zwischen 4 und 6, im Harz zwischen -2 und 4 Grad.

Auf dem Brocken treten zunächst Sturmböen, später orkanartige Böen auf. In der Nacht zum Donnerstag breiten sich die Niederschläge ostwärts aus. Anfangs fällt in den östlichen Landesteilen bis ins Tiefland Schnee.

Sonst liegt die Schneefallgrenze bei 600 m. Bis Mitternacht zieht das Niederschlagsband ostwärts ab und die Wolkendecke lockert kurzzeitig auf. Von Westen kommt mit dichter Bewölkung jedoch schon ein weiteres Regenband auf.

Die Temperaturen gehen nur auf Werte zwischen 3 und 1, im Harz bis -3 Grad zurück. Der Wind weht mäßig und böig aus Südwest. Auf dem Brocken kommt es zu Orkanböen.

Am Donnerstag scheint nach Abzug des nächtlichen Regengebietes zunächst die Sonne. Im weiteren Tagesverlauf kommt es bei wechselnder Bewölkung zu Schauern, die in Lagen oberhalb 400 m Schnee bringen.

Mit dem mäßigen Südwestwind gelangt milde Luft, in der die Temperaturen auf 5 bis 8, im Harz auf 0 bis 5 steigen, in die Region. Auf dem Brocken lässt der Wind im Tagesverlauf etwas nach, so dass dort nur noch schwere Sturmböen erwartet werden.

In der Nacht zum Freitag ziehen zeitweise stärker Wolkenfelder am Himmel entlang, die vor allem in der ersten Nachthälfte für Schauer sorgen. Die Schneefallgrenze liegt weiterhin bei 400 m. Die Temperaturen sinken bei schwachem Südwestwind auf 3 bis 1, bei längerem Aufklaren sowie im Harz bis -2 Grad. Auf dem Brocken herrscht Sturm.

So solle sich das extrem wechselhafte Wetter weiter fortsetzen. Das mache auch Prognosen für das Wetter an Weihnachten aktuell schwierig. Derzeitige Wettermodelle hätten für den 1. Weihnachtsfeiertag in Westdeutschland bis zu 15 Grad Celsius errechnet. „Doch das ist nur eine Momentaufnahme. Das kann morgen schon wieder ganz anders aussehen“, sagte Dominik Jung. (mz)