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Landesbauernpräsident Wendorff: „Demos müssen nicht die letzten gewesen sein“

Anfang des Jahres demonstrierten wütende Bauern, auch in Brandenburg. Jetzt zieht Landesbauernpräsident Wendorff eine gemischte Bilanz.

Von dpa 04.05.2024, 11:00
Henrik Wendorff beim Landesbauerntag des Landesbauernverbandes Brandenburg in Krausnick-Groß Wasserburg.
Henrik Wendorff beim Landesbauerntag des Landesbauernverbandes Brandenburg in Krausnick-Groß Wasserburg. Frank Hammerschmidt/dpa

Potsdam - Brandenburgs Bauernpräsident Henrik Wendorff sieht erste Erfolge nach den Protesten der Landwirte in den vergangenen Monaten. Der „Märkischen Allgemeinen Zeitung“ (Samstag) sagte Wendorff: „Wir fahren heute noch mit den grünen Kennzeichen, die uns von der Kraftfahrzeugsteuer befreien. Die wollte man uns im Dezember noch wegnehmen. Da hat man gleich reagiert.“ Auch die Europäische Union habe nach Demonstrationen in mehreren Ländern in vielen Positionen nachjustiert. 

Gleichwohl bedeute der Abbau der Subventionen für Agrardiesel in Deutschland, dass Brandenburgs Bauern rund 20 Millionen Euro fehlten. „Das ist eine Einkommenskürzung für uns Landwirte“, sagte Wendorff. Er schloss neue Proteste nicht aus: „Wenn sich das Marktgeschehen verschärft und die Rahmenbedingungen sich nicht verändern, werden wir überlegen, wie wir mit der Situation umgehen. Die Demonstrationen von Anfang dieses Jahres müssen nicht die letzten gewesen sein.“

Die höheren Verbraucherpreise für Lebensmittel seien nicht bei den Bauern angekommen, sondern im Handel hängen geblieben. Landwirte bräuchten eigentlich „zeitnah 20 Prozent höhere Erzeugerpreise, um halbwegs unsere Defizite auszugleichen“, sagte der Verbandsvertreter.