Weltraum-Tourismus Weltraum-Tourismus: Wird das All zum Ferienziel?
Halle/Köln/Moskau/MZ. - Weltraum-TouristDennis Tito (60) ist an seinem Urlaubszielangekommen. Die Sojuskapsel mit den zwei russischenKosmonauten und dem US-Millionär dockte gesternproblemlos an der Internationalen Raumstation(ISS) an. Damit wurde zugleich eine Debatteüber die Zukunft eines grenzenlosen Weltraum-Tourismusin Gang gesetzt.
Der deutsche Astronaut Reinhold Ewald meinteim ZDF, die Zeit dafür sei noch nicht angebrochenund die Raumstation sei nicht auf Touristeneingerichtet. "Im Notfall müsste ein Astronautfür die Sicherheit des Passagiers abgestelltwerden." Der fehle dann woanders.
Nach Ansicht von Nasa-Planungsmanager Jescovon Puttkamer könnten Pauschalreisen ins Alljedoch schon in etwa zehn Jahren möglich sein.Er geht davon aus, dass die ersten Ausflügeetwa einen Nachmittag lang dauern werden.Kostenpunkt: 115000 bis 230000 Mark.
Die Reiseträume beschränken sich schon langenicht mehr allein auf die Erde. Deshalb arbeitetdie Kölner Brainpool TV derzeit am TV-Projekt"Space Commander", bei dem der Hauptgewinnein Flug zur ISS sein soll. "Wir haben dazueinen Exklusiv-Vertrag mit der Bremer AstriumGmbH abgeschlossen und eine Option auf achtFlüge zur ISS erworben", sagte Brainpool-SprecherinSusanne Lösser. 7,5 Millionen US-Dollar sindangezahlt. Der erste Flug soll im September2002 starten.
Lösser: "Astrium stellt dieVerbindung zu den Russen her, und unser jeweiligerGewinner wird dann nach einer mehrmonatigenAusbildung mit zwei russischen Kosmonautenzur Raumstation fliegen." Die Kandidaten fürdie Shows werden bei mehreren Ausscheidungswettbewerbenausgewählt. Bewerber sollten älter sein als23 Jahre und physisch und psychisch topfit."Allerdings können wir noch nicht sagen inwelchem Land, die Show starten wird. Es kommtauf die günstigsten Bedingungen an", sagtSusanne Lösser. "Es kann Deutschland sein,es können aber auch die USA sein."
