Tarifkonflikt In Hannover und Bremen stehen Busse und Bahnen still
Der Tarifstreit im öffentlichen Dienst legt erneut den Nahverkehr lahm. In Bremen, Hannover und anderen Städten blieben Busse und Bahnen in den Depots. Auch Kitas und Hallenbäder waren betroffen.

Hannover/Bremen - Kitas und Bürgerämter bleiben zu, Busse und Bahnen stehen still, Müll bleibt liegen: Ein Warnstreik im öffentlichen Dienst hat in Niedersachsen und Bremen erneut für massive Einschränkungen gesorgt. 10.000 Teilnehmer kamen laut der Gewerkschaft Verdi zur größten Streikkundgebung in Hannover, 1.500 waren es in Bremen. Weitere 1.000 wurden in Lüneburg gezählt, 800 in Osnabrück und 350 in Celle.
Die Bremer Straßenbahn-AG hatte angekündigt, alle Busse und Bahnen in den Depots zu lassen, ebenso die Verkehrsbetriebe Üstra in Hannover. In Osnabrück verkehrten nur einzelne Stadtbusse. Auch in Lüchow-Dannenberg fielen nach Angaben des Landkreises zahlreiche Fahrten aus.
Und nicht nur beim Nahverkehr gab es Einschränkungen: Die Stadt Hannover ließ vorsorglich alle Kitas und Hallenbäder sowie fast alle Bürgerämter zu. Der Landkreis Uelzen sagte in mehreren Orten die Müllabfuhr ab. Auch in vielen weiteren Städten und Landkreisen rief Verdi zum Ausstand auf, darunter Soltau, Celle, Hildesheim, Hameln und Holzminden. Betroffen waren auch einige Krankenhäuser, etwa das Klinikum Osnabrück und das Klinikum Region Hannover.
Bundesweiter Jugendstreiktag am Mittwoch
Und es geht weiter: Für Mittwoch hat Verdi Auszubildende und dual Studierende im öffentlichen Dienst deutschlandweit zum Warnstreik aufgerufen. Verdi rechnet mit 4.000 Nachwuchskräften, die auf ihre Forderungen an die Arbeitgeber aufmerksam machen wollen. In Hannover ist eine Demonstration geplant.
Am Donnerstag und Freitag soll es den Airport München treffen. Auch in Hannover könnten dann Flüge ausfallen, warnt der Flughafen der Landeshauptstadt.
Kritik von Arbeitgebern
Der kommunale Arbeitgeberverband Niedersachsen (KAV) hatte die Warnstreiks im Vorfeld als nicht hinnehmbar kritisiert. „Ganztägige Branchenstreiktage auszurufen, niedersachsenweit, dafür haben wir absolut kein Verständnis“, sagte KAV-Hauptgeschäftsführer Michael Bosse-Arbogast. Die Kassen der Kommunen seien leer. „Mehr verdienen und weniger arbeiten: So funktioniert unsere soziale Marktwirtschaft nicht“, sagte Bosse-Arbogast zur Verdi-Forderung.
Bereits am vergangenen Freitag hatte die Gewerkschaft den Nahverkehr in weiten Teilen von Bremen und Niedersachsen lahmgelegt. Hintergrund ist der Tarifstreit im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Die zweite Tarifrunde für mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte von Bund und Kommunen war vor einer Woche ohne Annäherung geblieben.
Die Gewerkschaft fordert acht Prozent mehr Lohn, mehr freie Tage und flexiblere Arbeitszeiten. Die Arbeitgeber haben bisher kein Angebot vorgelegt. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März angesetzt.