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Grünheide Tesla will Gesundheitsschutz in seiner Fabrik verbessern

Im vergangenen Jahr gab es Vorwürfe gegen Tesla, der Arbeitsschutz reiche nicht. Nun hat sich Brandenburgs Sozialministerin Nonnemacher dort umgesehen. Bei der Gelegenheit kündigt Tesla neue Pläne an.

Von dpa 29.04.2024, 16:56
Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen), Brandenburger Ministerin für Soziales, unterhält sich in der Besucher-Lobby der Tesla-Gigafactory mit Werksleiter Andre Thierig.
Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen), Brandenburger Ministerin für Soziales, unterhält sich in der Besucher-Lobby der Tesla-Gigafactory mit Werksleiter Andre Thierig. Soeren Stache/dpa

Grünheide - Der US-Elektroautobauer Tesla will den Gesundheitsschutz der Beschäftigten in der Fabrik in Grünheide bei Berlin verstärken. „Vorausschauend werden wir jetzt eher noch sehr viel mehr in die Prävention gehen“, sagte Werksleiter André Thierig am Montag in Grünheide. „Wir bauen gerade unser eigenes Fitnessstudio, wo wir auch die Möglichkeit haben, ganz gezielt Trainings anbieten zu können, beispielsweise als Gegenmaßnahme zu monotonen körperlichen Tätigkeiten.“ Es gebe bereits Physio- und Ergotherapeuten, die die Mitarbeiter am Arbeitsplatz betreuten. Tesla hat rund 12.000 Beschäftigte. Tesla-Chef Elon Musk öffnete sein einziges Autowerk in Europa im März 2022.

Die Brandenburger Landesregierung zeigte sich nach einem Besuch zum Arbeitsschutz zufrieden. „Tesla hat bei uns keinen Rabatt, weil es Prominenz ist“, sagte Sozialministerin Ursula Nonnemacher (Grüne), die für Arbeitsschutz zuständig ist. Mit Blick auf Sicherheitsvorkehrungen wie Werksfeuerwehr und medizinischen Dienst sagte sie: „Ich denke, das ist vorbildlich und einem Werk von dieser Größe angemessen.“ Es habe stets häufige Kontrollen gegeben und die Zusammenarbeit sei gut. Sie habe den Eindruck, dass die Hinweise immer auf offene Ohren gestoßen und umgesetzt worden seien.

In der Tesla-Fabrik in Grünheide ereigneten sich seit dem Jahr 2021 nach Angaben des Sozialministeriums bisher sieben schwere Arbeitsunfälle - drei davon gehörten laut Ministerium nicht in diese Kategorie. Die Ministerin stufte die Zahl als normal ein. Der „Stern“ hatte im vergangenen Jahr von auffallend vielen meldepflichtigen Arbeitsunfällen zwischen Juni und November 2022 berichtet und die Zahl mit 190 angegeben.

Der Tesla-Werksleiter sagte: „Wir haben natürlich sehr, sehr viel getan vor allen Dingen im Zusammenhang mit Mitarbeiterschulungen.“ Die Ausrüstung sei ebenfalls verbessert worden.

Der weltweit geplante Stellenabbau bei Tesla hat auch Folgen für die Gigafactory in Grünheide: Das Unternehmen hatte in der vergangenen Woche den Abbau von 400 Jobs angekündigt, will aber betriebsbedingte Kündigungen vermeiden. Zuvor trennte sich der E-Autobauer bereits von 300 Leiharbeitern.