Sturm erreicht US-Golfküste Sturm erreicht US-Golfküste: Hurrikan "Nate" spart New Orleans aus

Washington - Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern pro Stunde hat Hurrikan „Nate” die US-Golfküste erreicht. Südöstlich von New Orleans traf er am Samstagabend (Ortszeit) als Hurrikan der schwächsten Kategorie 1 erstmals auf Land.
Nach einem Zug über Wasser erreichte er weiter östlich nahe dem Küstenort Biloxi (Mississippi) am frühen Sonntag erneut Festland, wie das Nationale Wetteramt beim Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Fotos in sozialen Medien zeigten überschwemmte Straßen.
Tropensturm-Warnung
„Nate” bewegte sich am Sonntag mit einer Geschwindigkeit von 31 Kilometern pro Stunde weiter in nördliche Richtung, wie das Büro der Wetterbehörde in Jackson (US-Staat Mississippi) mitteilte. Erwartet wurde, dass er über Mississippi und Alabama nach Tennessee zieht. Der Hurrikan könnte zwischen fünf und zwölf Zentimeter Regen mit sich bringen, hieß es. Die Geschwindigkeit des Sturms spreche aber dafür, dass extreme Regenfälle ausbleiben dürften.
Von der Mündung des Flusses Pearl, der die Grenze zwischen Louisiana und Mississippi markiert, bis zur Grenze zwischen Alabama und Florida galt weiter eine Hurrikan-Warnung. Für New Orleans sei eine Warnung vor Tropensturm in Kraft, teilte das Hurrikan-Zentrum in Miami mit. US-Präsident Donald Trump hatte die Einwohner der Küste am Golf von Mexiko zuvor aufgerufen, sich in Sicherheit zu bringen und die Hurrikan-Warnungen zu beherzigen.
Das „tolle Team” der US-Behörde Federal Emergency Management Agency (FEMA) sei einsatzbereit, twitterte er.
New Orleans trifft Vorkehrungen
Auch die Jazz-Metropole New Orleans, die 2005 vom Hurrikan „Katrina” schwer zerstört worden war und hunderte Tote zu beklagen hatte, bereitete sich auf „Nate” vor. Für die Nacht zum Sonntag galt dort eine Ausgangssperre. Der Hurrikan traf dann aber weiter östlich nahe dem Mississippi-Delta auf Land und drehte zeitweise aufs Wasser ab.
Nahe Biloxi befand sich das Auge des Hurrikans zeitweise über der Kessler-Militärbasis, auf der die Aufklärungsflugzeuge des Hurrikan-Zentrums stationiert sind, wie die in Miami ansässige Behörde mitteilte. Die zahlreichen Kasinos in Biloxi hatten US-Medienberichten zufolge bereits am Nachmittag geschlossen. Das Wasser habe dort an einigen Türen halbhoch gestanden, meldete das Nachrichtenportal „AL.com”. Über Schäden wurde zunächst nichts bekannt.
Dutzende Vermisste in Mittelamerika
„Nate” hatte in mehreren Ländern Mittelamerikas heftige Regenfälle verursacht. Bei Überschwemmungen und Erdrutschen starben mindestens 26 Tote in Costa Rica, Nicaragua und Honduras. Dutzende gelten noch als vermisst. Er war der vierte größere Hurrikan, der in dieser Saison von der Karibik Richtung USA zog. (dpa)