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Bundesliga Spritzigkeit, Taktik und Teamgeist: Union vor Trainingslager

Im letzten Test vor dem Trainingslager gibt es für Union eine Niederlage, aber auch gute Ansätze. In Österreich beginnt nun die heiße Phase der Vorbereitung.

Von dpa Aktualisiert: 23.07.2023, 12:41
Union bestreitet im Trainingslager mehrere Testspiele.
Union bestreitet im Trainingslager mehrere Testspiele. Matthias Koch/dpa

Berlin - Am Sonntag konnten die Spieler des 1. FC Union Berlin noch mal durchschnaufen. Der Tag zwischen der 1:2-Niederlage im Test gegen den Zweitligisten Holstein Kiel am Samstag und der Abreise ins Trainingslager am Montag war trainingsfrei.

Im zweiten Trainingslager der Sommervorbereitung in Bramberg am Wildkogel (Österreich) geht es in die Vollen. „Wir wollen nochmals im physischen Bereich arbeiten, aber auch ein bisschen spritziger werden“, sagte Unions Trainer Urs Fischer. „Es geht langsam um Sprints und darum, taktische Dinge einzustudieren und den Teamgeist zu fördern.“

In Österreich wird sich der Champions-League-Teilnehmer bis zum 2. August aufhalten und in dieser Zeit zwei Testspiele bestreiten. Am Freitag (16.00 Uhr) spielt die Mannschaft von Trainer Urs Fischer in Saalfelden am Steinernen Meer gegen den zypriotischen Erstligisten Paphos FC. Am Samstag (15.30 Uhr) gibt es in Lienz ein Wiedersehen mit Udinese Calcio. Im Vorjahr trennte sich Union im Juli an gleicher Stelle mit 3:3 vom italienischen Erstligisten.

Gegen Kiel kamen vor 13 014 Zuschauen im Stadion An der Alten Försterei insgesamt 23 Akteure zum Einsatz, der Großteil des Aufgebots über 60 Minuten. Das war möglich, weil die Partie nicht wie sonst üblich über zweimal 45 Minuten, sondern über viermal 30 Minuten (0:1, 0:0, 0:0, 1:1) durchgeführt wurde.

Union lag durch ein Eigentor von Verteidiger Josip Juranovic (8.), bei dem Torwart Frederik Rönnow ein Luftloch schlug, und einen Treffer von Fiete Arp (95.) mit 0:2 zurück. Sheraldo Becker konnte in der 111. Minute per Foulelfmeter auf 1:2 verkürzen. Tim Skarke (117.) und Janik Haberer (120.) trafen kurz vor Ende jeweils die Latte.

Für Union war damit nach dem 2:3 beim ungarischen Erstligisten Zalaegerszegi TE FC die zweite Niederlage in dieser Vorbereitungsperiode perfekt. Trotzdem war Fischer nicht komplett unzufrieden. „Wir hatten in den ersten 30 Minuten viel Ballbesitz, aber keine Tiefe und kaum Möglichkeiten. In den zweiten 30 Minuten gab es eine Steigerung. Im dritten Viertel fehlte Effizienz, wenn man so viele Chancen hat, muss man auch Tore schießen“, sagte der 57 Jahre alte Schweizer. „Im vierten Viertel stand uns die Torumrandung im Weg. Ansätze hat man gesehen. Das 0:1 schießen wir selbst. Und dann hatte Kiel noch eine Möglichkeit. Sonst haben wir nichts zugelassen und trotzdem zwei Tore bekommen.“

Bei den Eisernen wirkten mit den Mittelfeldspielern Alex Kral, Brenden Aaronson und Lucas Tousart sowie Angreifer David Datro Fofana vier der fünf externen Neuverpflichtungen mit. Stürmer Mikkel Kaufmann wurde wegen Belastungssteuerung geschont.

Der Ex-Herthaner Tousart erlebte sein Debüt im Union-Trikot. „Er hatte am Anfang in den ersten 10, 15 Minuten ein bisschen Mühe. Dann war er im Spiel und kam zu guten Aktionen und Balleroberungen“, sagte Fischer über den Franzosen, der freundlich im Stadion empfangen wurde.

Die erste Viertelpause dauerte über 20 Minuten anstatt 5 Minuten, weil sich Schiedsrichter Max Burda verletzt hatte. Die Suche nach einem Ersatzmann gestaltete sich als schwierig. Stadionsprecher Christian Arbeit fragte nach einem Assistenten im Publikum mit Regionalligaerfahrung. Schließlich erklärte sich Union-Fan Gunnar Mielenz bereit, der in der Berlin-Liga pfeift. Der 40-Jährige wurde von den Zuschauern gefeiert und machte seine Sache sehr ordentlich, wie auch Fischer fand.