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Schlechtes Sommerwetter Schlechtes Sommerwetter: Schirme überfluten das Land

Von Christian Schafmeister 14.07.2004, 14:09

Halle/MZ. - Und die Deutschen kaufen fleißig, mehr als 30 Millionen Schirme im Jahr, berichtet Willy Schüffler vom Verband Deutscher Schirmfachgeschäfte. Die Zahlen seien seit langem konstant, insofern würde sich der Bestand jährlich erneuern, so der Verbandschef. "Und natürlich hängen Umsatz und Wetter stark zusammen", erklärt Alexander Liebold, "deshalb haben wir jetzt auch einen derart großen Anstieg beim Verkauf", betont der Abteilungsleiter im Kaufhof Halle.

Der Renner seien dieses Jahr alle Modelle in braunen Tönen oder in Erdfarben, erklärt Schüffler. Viele modebewusste Käufer griffen zudem zu karierten Mustern. Ebenfalls im Trend sind alle Arten von Motiv-Schirmen. "Die Modelle für Mädchen mit aufgedruckten Pferdebildern verkaufen sich derzeit fast von selbst."

Die meisten verkauften Schirme seien aber "Wegwerf-Produkte", bedauert Schüffler und weist auf die vermeintlich schlechte Qualität. "Leider geben die Käufer im Durchschnitt nur fünf Euro für ein neues Modell aus", sagt der Verbandschef. Qualitäts-Schirme ab 50 Euro hätten "äußerst geringe Marktanteile". Die Drogerie-Kette Rossmann, wo das Modell schon für 2,49 Euro zu haben ist, überrascht das nicht. "Bei dem Preis überlegen die Leute nicht lange", erklärt ein Rossmann-Sprecher. Doch Erfahrungen mit den "Billig-Schirmen" hat auch Christina Seipt in ihrem Fachgeschäft. "Viele Kunden kommen nach dem ersten Strebenbruch zu uns zur Reparatur."

Zwei Sachen haben sich über die Jahre indes nicht verändert. "Die meisten Kunden kaufen erst dann, wenn es regnet und sie den alten Schirm nicht dabei haben", erzählt Liebold vom Kaufhof. Und fast genau so schnell werden die Stücke wieder verloren oder vergessen. "Seit Anfang Mai ist der Berg bei uns schon ordentlich gewachsen", heißt es aus dem Fundbüro Halle.