Bus fährt in Moskau in Menschenmenge Russland: Bus fährt in Metro-Station in Moskau - Mindestens fünf Tote

Moskau - Ein städtischer Bus ist am Montag in Moskau in eine Fußgängerunterführung gefahren und hat mehrere Menschen überrollt. Vier Menschen seien auf der Stelle tot gewesen, elf weitere Menschen seien verletzt worden, teilte die Stadtverwaltung der russischen Hauptstadt mit. Neun Verletzte mussten auch am Dienstag noch in Krankenhäusern behandelt werden. Eine Frau schwebe noch in akuter Lebensgefahr, meldete die Agentur Interfax unter Berufung auf Behördenquellen.
Die Polizei ging von einem Fehler des Fahrers oder einem technischen Defekt aus. Ein möglicher terroristischer Hintergrund wurde von den Behörden nicht erwähnt. Wie auf Fernsehbildern zu sehen war, rollte der städtische Bus bei starkem Schneefall in eine Fußgängerunterführung nahe der U-Bahn-Station Slawjanski Boulevard im Westen Moskaus.
Verwaltung schließt Witterung als Ursache aus
Er überfuhr mehrere Menschen, bevor er zum Stehen kam. Die Polizei sprach zunächst von fünf Toten, später aber ebenso wie die Stadtverwaltung von vier. Auf einem Video, das in sozialen Netzwerken verbreitet wurde, ist zu sehen, wie der Bus langsam auf einen Fußweg fährt, dann offenbar ins Schlingern kommt und in die Unterführung rollt.
Die Stadtverwaltung schloss aus, dass die winterlichen Wetterverhältnisse zu dem Unglück geführt haben könnten. Die Polizei erklärte, sie gehe von menschlichem oder technischem Versagen aus.
Der Fahrer sei losgefahren und habe die Richtung geändert, wodurch der Bus in die Unterführung gerollt sei. Der Busfahrer sei festgenommen worden. Wie die Nachrichtenagentur Tass meldete, arbeitete er seit 17 Jahren für die städtische Busgesellschaft der Millionenmetropole.
Bus soll sich von selbst in Bewegung gesetzt haben
Laut dem russischen Ermittlungskomitee, das bei größeren Straftaten eingeschaltet wird, berichtete der Fahrer, dass der Bus geparkt war und sich plötzlich von selbst in Bewegung setzte. „Es gelang ihm nicht, ihn zum Stehen zu bringen, das Bremssystem hat nicht funktioniert und der Bus bewegte sich weiter fort“, hieß es in einer Mitteilung.
Bus vor Fahrt überprüft
Das Ermittlungskomitee leitete offiziell Ermittlungen ein wegen Missachtung der Sicherheitsvorschriften und Verstoßes gegen die Verkehrsregeln. Ein Vertreter der Moskauer Unterbehörde des Verkehrsministeriums sagte der Agentur Ria Nowosti, der Bus sei vor seiner Fahrt überprüft worden und es sei kein technischer Mangel festgestellt worden. Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin sprach den Angehörigen der Opfer über den Kurzbotschaftendienst Twitter sein Beileid aus und ordnete zugleich eine Überprüfung des gesamten städtischen Fuhrparks an. Bis Dienstagmorgen ließ die Verwaltung Moskaus nach eigenen Angaben den technischen Zustand von 8000 Bussen des öffentlichen Nahverkehrs prüfen.
Auf russischen Seiten im Internet wurde rasch über einen Terrorakt spekuliert. Moskau ist vor allem in den 2000er Jahren immer wieder Schauplatz schwerer Anschläge gewesen. Im April dieses Jahres hatte ein islamistischer Selbstmordattentäter in der U-Bahn von St. Petersburg 14 Menschen und sich selbst in die Luft gesprengt.
Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin kündigte eine Überprüfung des städtischen Fuhrparks an. In der Woche vor Neujahr, dem wichtigsten Familienfeiertag im Jahr, machen viele Russen ihre Einkäufe. Die Moskauer Straßen und Geschäfte sind deshalb voller Menschen wie in Deutschland in den Tagen vor Weihnachten. (dpa, afp)
