Rheinland-Pfalz Rheinland-Pfalz: Junger Mann schießt Schülerin an und tötet sich selbst

Kusel/dpa. - Der wegen einer Krebserkrankung schwerbehinderte 24-Jährigeschoss sich trotz der Umklammerung eines Beamten mit seiner Pistolein den Kopf. Die Polizei geht bei der Attacke auf die 16-Jährige voneiner Beziehungstat aus. Die Berufsfachschülerin erlitt einenDurchschuss des Oberschenkels und wurde ins Krankenhaus gebracht.Lebensgefahr bestand nicht.
Der junge Mann und die Schülerin hätten bis vor einem Jahr eine«lockere Beziehung» geführt, sagte der KaiserslautererPolizeidirektor Jürgen Schmitt. Hinweise auf einen schulischenHintergrund der Tat gebe es nicht. «Die Schule war rein zufällig derTatort», sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Kaiserslautern,Helmut Bleh.
Den Ermittlungen zufolge hatte der 24-Jährige seine Ex-Freundingegen 7.50 Uhr an der Bushaltestelle der Schule abgefangen. Als dieseeinen Lehrer um Hilfe bat, habe der junge Mann im Eingangsbereich derSchule ein Mal auf das Mädchen geschossen. Anschließend rannte er -von Lehrern verfolgt - durch die Schule, sprang aus einem Fenster undflüchtete in Richtung Innenstadt.
In der Stadt stellten ihn zwei Polizisten. Als ihn einer derBeamten umklammerte, um ihn festzunehmen, habe der 24-Jährigeplötzlich eine Pistole aus seiner Tasche gezogen und sich in den Kopfgeschossen. Den Beamten sei kein Vorwurf zu machen, betonte Schmitt.«Die beiden Kollegen haben sich völlig korrekt verhalten.» Wo derjunge Mann die Waffe her hatte, müsse noch geklärt werden. Polizeiund Staatsanwaltschaft betonten, er sei zuvor noch nie auffälliggeworden.
Die Leiterin der Berufsbildenden Schule, Ilse Klein-Schmidt,zeigte sich von der Tat, die sich am letzten Schultag vor denSommerferien ereignete, «bestürzt». Die Schule, an der mehr als 1000Jugendliche unterrichtet werden, sagte nach dem Vorfall ihreAbschlussfeier ab. Den Schülern wurde psychologische Betreuungangeboten.