Raumfahrt Raumfahrt: Die Nasa zieht es wieder auf den Mond
Washington/dpa. - Danach soll im Jahr 2018eine vierköpfige Crew eine Woche lang auf dem Erdtrabanten bleiben.
Nach Informationen des Internetportals space.com will die NASA fürdie Entwicklung einer neuen Raumfähre und der Raketentriebwerke inden kommenden zwölf Jahren rund 100 Milliarden Dollar (82 MilliardenEuro) ausgeben. Die Behörde folgt damit einer Vorgabe von US-Präsident George W. Bush, der im Januar vergangenen Jahres eineRückkehr zum Mond bis zum Jahr 2020 versprochen hatte. Vom Mond aussollen später bemannte Raumschiffe zum Mars aufbrechen.
Wie space.com weiter berichtet, sollen der Landeapparat und dasRückkehrmodul mit einer Schwerlastrakete ins All gebracht werden.Wenn Landeapparat und Rückkehrmodul sicher im Orbit angekommen sind,könnte der neue Raumgleiter Crew Exploration Vehicle (CEV) mit denAstronauten an Bord starten. Dieses CEV müsse jedoch noch entwickeltwerden - ebenso wie die dafür erforderlichen Raketenstufen.
Die erste Stufe soll aus vier Feststofftriebwerken bestehen, diezweite aus einem Space-Shuttle-Antrieb. Im All sollen CEV,Landeapparat und Rückkehrmodul dann zusammengekoppelt werden - unddie Reise zum Mond kann beginnen. Eine Landung sei auf der gesamtenMondoberfläche denkbar, hieß es.
Die NASA will mit der Rückkehr zum Mond zeigen, dass es möglichist, die dort vorhandenen Ressourcen für einen längeren Aufenthaltfern der Erde zu nutzen. Dies sei von entscheidender Bedeutung fürspätere Flüge zum Mars, die wegen der Entfernung mindestens 500 Tageim All erfordern würden. Der Mond ist nur etwa 400 000 Kilometer vonder Erde entfernt und bietet wertvolle Rohstoffe wie Helium-3.
Auch die europäische Raumfahrtorganisation ESA plant bemannteFlüge ins All. Schritt für Schritt wollen sich die Europäer dabei inihrem Aurora-Programm dem Mond und dem Mars nähern - mit einem erstenbemannten Flug zu dem Erdtrabanten im Jahr 2024. Sechs bis neun Jahrespäter könnten dann erstmals Raumfahrer auf dem Mars stehen.
Die Entwicklung des Shuttle-Nachfolgers CEV soll laut Nasa 5,5Milliarden Dollar kosten, für die Startrakete werden 4,5 MilliardenDollar veranschlagt. Die Schwerlastrakete, die bis zu 125 Tonnentransportieren soll, könnte zwischen fünf und zehn Milliarden Dollarkosten. Die CEV-Raumschiffe sollen Platz für bis zu sechs Astronautenbieten und könnten auch als unbemannte Transporter dienen.
Die ESA und die russische Raumfahrtagentur Rosawiakosmos hattenbereits vor einem Jahr die Bush-Pläne begrüßt und ihre Bereitschaftzur Zusammenarbeit angekündigt. Rosawiakosmos werde in ihr Programmbis 2015 voraussichtlich wieder Projekte zur Erforschung von Mond undMars aufnehmen, hatte der stellvertretende Chef Nikolai Moissejewgesagt. Beide betonten die Vorzüge internationaler Kooperation dabei.
Harrison Schmitt, Pilot von Apollo 17, war am 12. Dezember 1972der bislang letzte Mensch, der seinen Fuß auf den Mond gesetzt hatte.Als erster Mensch betrat US-Astronaut Neil Armstrong am 21. Juli 1969die Mondoberfläche. Das Mitglied der dreiköpfigen Apollo-11-Besatzungsprach die berühmt gewordenen Worte: «Das ist ein kleiner Schritt füreinen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit».