Prozesse Prozesse: Prozess gegen Ex-Möbelgroßhändler eröffnet

Dresden/dpa. - Der 59-jährige Zick hatte für sein 14 Firmen umfassendes Imperiumam 10.9.1998 Gesamtvollstreckung beantragt. Die Staatsanwaltschaftwirft ihm allerdings vor, er und seine Firmen seien «spätestens am31.3.1998 zahlungsunfähig gewesen». Durch das Geschäftsgebaren in denletzten Monaten waren der Anklage zufolge mehrere 100 Kunden um ihreAnzahlung in Millionenhöhe geprellt worden. So bekamen die Kundennicht nur bestellte Möbel und Küchen nicht ausgeliefert, Zick habesich auch aus den Firmenkassen bedient.
Allein die Verlesung der Namen und Schadenssummen von 400Geschädigten nahm am Montag eine Stunde in Anspruch. LautStaatsanwaltschaft wurde damit nur ein Bruchteil der tatsächlichgeprellt Bürger berücksichtigt. Diese entsprechen in denaufgelisteten Fällen einem Schadensvolumen von 3,9 Millionen Mark.
Der von zwei Rechtsanwälten begleitete Angeklagte ließ am Montagerklären, er wolle grundsätzlich zur Sache selbst und zu seinerPerson sowie zu seinem Lebenslauf während den vorerst 19Verhandlungstage Stellung nehmen. Hintegrund ist eine bis zumDonnerstag zu prüfende Rüge der Verteidigung. Sie hatte zuProzessbeginn die Zuständigkeit der 14. Wirtschaftsstrafkammerangezweifelt. Diese war erst im Laufe des Verfahrens mit dem Fallbetraut worden, da die zuständige 5. Wirtschaftsstrafkammerüberlastet gewesen sei, hieß es in den Ausführungen der Verteidiger.Der Vorwurf soll bis Donnerstag geprüft werden.
Unter den Prozessbeobachtern befanden sich am Montag nur wenigGeschädigte. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. Anders alsursprünglich geplant findet die Verhandlung in den folgenden Wochenaus Platzgründen nicht mehr in den Räumen des Amtsgerichts Dresden,sondern im historischen Gebäude des derzeit in Sanierung befindlichenLandgerichts statt.