Promi-Geburtstag vom 29. März: Terence Hill

Berlin - Weltweit beliebte Western-Parodien pflasterten seinen Weg. Smart und trickreich verpasste er mit seinem immer bärbeißigen Kompagnon Bud Spencer Backpfeifen und Kinnhaken im Dutzend.
Terence Hill und Bud Spencer sind immer noch gute Freunde. «Wir telefonieren oft miteinander», sagte Spencer kürzlich der Deutschen Presse-Agentur in Rom. Wenn Hill in Italien sei, komme er stets zum Essen bei ihm und seiner Familie vorbei. «Wir beide lieben die Spaghetti al pomodoro von meiner Frau Maria», so der Neapolitaner. Die erste Begegnung mit Hill sei für ihn «wie ein Wunder» gewesen.
Hill («Vier Fäuste für ein Halleluja») hat sich als Schauspieler in brutalen Italo-Western und dann als Komödiant im Sattel einen Namen gemacht. Seine Karriere beschränkte der gebürtige Venezianer darauf aber nicht. Jetzt feiert er seinen 77. Geburtstag.
Wie ein gebürtiger Venezianer sieht Hill auf den ersten Blick allerdings nicht gerade aus. Das ist er auch nur zur Hälfte, denn die Mutter des Westernhelden und Frauenschwarms kam aus Deutschland. Der blonde Prügler mit den so stahlblauen Augen, der eigentlich Mario Girotti heißt, hatte als Junge ein paar Jahre in Deutschland gelebt. Als er, der erfolgsverwöhnte Schauspieler, vor vielen Jahren die Stätte seiner Kindheit in Lommatzsch bei Dresden besuchte, konnte er sogar noch etwas sächseln: «Och, ich kann nich glooben, wie schen's hier ist.» Schauspielern war schon als Kind seine große Leidenschaft.
Als Zwölfjähriger erhielt er in Rom seine erste Filmrolle. Die Filme waren oftmals künstlerisch nicht sonderlich anspruchsvoll, das störte die Millionen von Fans aber nicht. Denn wenn Terence Hill mit Bud Spencer (auch ein Italiener) im Komödianten-Duo auf der Leinwand auftauchte, dann waren Action und Massenkeilereien angesagt. «Gott vergibt, wir beide nie» (1967), «Vier für ein Ave Maria» (1968), «Die rechte und die linke Hand des Teufels» (1970) hießen die großen Hits.
Es war die Zeit der Spaghetti-Western, und für die internationale Karriere brauchte er dann auch einen anderen Namen, «damit sich die Filme besser verkaufen». Man drückte Mario Girotti eine Liste mit 20 Namen in die Hand und gab ihm 24 Stunden - heraus kam Terence Hill.
Dabei hatte er Erfahrung auch im «ernsten Fach». 1963 spielte er in Luchino Viscontis «Der Leopard» an der Seite von Claudia Cardinale und Burt Lancaster den Freiheitskämpfer Garibaldi. Doch später zog es ihn in den Wilden Westen zurück: Die Kassenschlager im deutschen Kino waren Karl-May-Verfilmungen, etwa «Winnetou 2» und «Old Surehand».
Wegweisend sollte das Zusammenspiel mit Bud Spencer bleiben, die beiden Ulknudeln etablierten sich als Duo. «Wenn Bud und ich zusammen drehen, macht es einfach 'klick' und wir sind lustig», so Hill. Die Rollen waren klar verteilt: Terence chic, clever und bärenstark, der dicke Bud nur stark. Und die Fans träumten lange davon, dass das Duo noch einmal zuschlägt. Aber auch solo machte der Frauenheld Karriere, etwa in «Joe, der Galgenvogel», «Mein Name ist Nobody» neben Henry Fonda, «Marschier oder stirb» mit Gene Hackman und Catherine Deneuve. 1985 stand Hill erstmals vor und hinter der Kamera, in «Keiner haut wie Don Camillo». (dpa)