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Nach schwerem Unfall Nach schwerem Unfall: Drängler soll Unfallwagen nicht berührt haben

02.09.2003, 15:48

Karlsruhe/dpa. - Der Karlsruher Autobahndrängler hat beim tödlichen Verkehrsunfall vom 14. Juli den vor ihm fahrenden Wagen nicht berührt. Das geht aus einem neuen Gutachten des Landeskriminalamts (LKA) Baden-Württemberg hervor. An den untersuchten Fahrzeugteilen des Mercedes CL 600 seien keine diesbezüglichen Spuren gefunden worden, teilte die Staatsanwaltschaft Karlsruhe am Dienstag mit.

Bei dem Unfall auf der Autobahn 5 zwischen Karlsruhe und Bruchsal waren eine 21 Jahre alte Mutter und ihre kleine Tochter getötet worden. Der nach wochenlangen Überprüfungen ermittelte DaimlerChrysler-Testfahrer, der mit hohem Tempo dicht aufgefahren sein soll, will nichts bemerkt haben. Er bestreitet eine Verwicklung in das Unfallgeschehen.

Mit dem LKA-Gutachten sind die Ermittlungen nach Angaben von Oberstaatsanwalt Peter Zimmermann weitgehend abgeschlossen. Nach dem derzeitigen Sachstand sei bis Ende September mit dem Abschluss des Verfahrens zu rechnen. Zu Einzelheiten des Gutachtens und weiteren Ermittlungsergebnissen machte die Anklagebehörde keine Angaben. Derzeit erhält der Verteidiger des Beschuldigten Einsicht in die Akten.

Ein seit vergangener Woche vorliegendes weiteres Sachverständigen- Gutachten kommt zu dem Schuss, dass der 34-Jährige durch Drängeln den tödlichen Verkehrsunfall ausgelöst hat. Er habe sich auf der linken Spur mit einer Geschwindigkeit von etwa 220 Stundenkilometern von hinten dem Wagen der 21-Jährigen genähert. Dies sei «ursächlich für die tödlich verlaufenden Fahrmanöver» der jungen Mutter gewesen, hieß es.