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Model Mario Galla versteckte seine Behinderung jahrelang

05.05.2018, 10:01
Model Mario Galla trägt eine Beinprothese. Oft wird er genau deshalb gebucht. Foto: Jens Kalaene
Model Mario Galla trägt eine Beinprothese. Oft wird er genau deshalb gebucht. Foto: Jens Kalaene dpa-Zentralbild

Berlin/Hamburg - Model Mario Galla (32) sieht seine Beinamputation zuweilen auch als Vorteil im Beruf. „Es ist das, warum man guckt: weil es auf den ersten Blick ein so großer Kontrast ist. Ich habe kein Problem damit”, sagte Galla der „Neuen Osnabrücker Zeitung” (Samstag).

Dieses Alleinstellungsmerkmal habe ihm Chancen im Leben eröffnet. Dass man ihn oft auf das „Model mit der Prothese” reduziere, nerve ihn nicht.

Galla sagte, er sei froh darüber, dass Designer Michael Michalsky ihn 2010 bei der Berliner Fashion Week in kurzen Hosen über den Laufsteg gehen ließ. Bei der Gelegenheit hatte er der Modewelt erstmals seine Beinprothese gezeigt. „Zu dem Zeitpunkt habe ich schon vier Jahre im Modegeschäft gearbeitet und alle Kunden haben meine Behinderung immer kaschiert.”

Doch habe er sich auch schon oft Beleidigungen von Designern anhören müssen. „Mir haben auch schon Designer Sachen an den Kopf geworfen wie "Du Krüppel". In Deutschland passiert das weniger, aber im Ausland gab es schon extreme Situationen. Das muss man dann einfach wegstecken und sagen, man geht da nicht mehr hin”, sagte der Hamburger. Er sei stolz darauf, dass er inzwischen sogar wegen seiner Prothese gebucht werde.

Momente, in denen Galla sich ein zweites Bein wünscht, gebe es anders als früher heute nicht mehr. Er habe für sich eine gute Situation daraus geschaffen. „Ich komme super damit klar und ich glaube, ich habe eine der luxuriösesten Behinderungen, die es auf dem Planeten gibt, weil ich damit alles machen kann.” (dpa)