1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Motorsport: Lausitzring feiert Silbernes Jubiläum

Motorsport Lausitzring feiert Silbernes Jubiläum

Vor 25 Jahren wurde der Lausitzring eröffnet. Viele Wünsche und Hoffnungen blieben unerfüllt. Heute ist die Rennstrecke vor allem ein Prüf- und Testzentrum für die Mobilität der Zukunft.

Von dpa 19.08.2025, 10:27
Die DTM ist Dauergast auf dem Lausitzring.
Die DTM ist Dauergast auf dem Lausitzring. Juergen Tap/Hoch Zwei/dpa

Klettwitz - Die Visionen waren riesengroß, als am 20. August 2000 der EuroSpeedway Lausitz – heute einfach wieder der Lausitzring - bei Klettwitz feierlich an den Start ging. Einige träumten sogar die Formel 1 auf Europas damals modernster Auto-Rennstrecke herbei, andere versprachen 1.000 bis 2.000 neue Arbeitsplätze. 25 Jahre später ist klar: Diese Ziele wurden und werden wohl nie erreicht. 

Nach turbulenten Anfangsjahren ist spätestens seit dem Kauf des Lausitzrings durch die Sachverständigenorganisation Dekra Ende 2017 Ruhe und Normalität auf dem ehemaligen Tagebaugelände eingekehrt. Die Dekra betreibt auf dem mehr als 500 Hektar großen Renn- und Teststreckenareal nach eigenen Angaben Europas bedeutendstes unabhängiges Prüf- und Testzentrum für die Mobilität der Zukunft. Fast 300 Menschen sind dort momentan beschäftigt.

Dekra einer der attraktivsten Arbeitgeber der Region

„Dass wir den Lausitzring im November 2017 übernehmen konnten, war rückblickend ein Glücksfall, und das nicht nur für Dekra, sondern auch für die Region“, erklärte Guido Kutschera, Deutschland-Chef der Dekra. Gerade im Ingenieur- und Technikerbereich sei die Dekra einer der attraktivsten Arbeitgeber der Region. 

Dank der Dekra hat sich auch für die Brandenburger Landespolitik die Geschichte des Lausitzrings zu einer Erfolgsgeschichte gewandelt. „Das Engagement (der Dekra) kommt in der Strukturwandelregion genau zur richtigen Zeit und strahlt weit über das Land Brandenburg hinaus und zeugt von der Innovationskraft der Region Lausitz“, sagte Detlef Tabbert, Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg (BSW). 123 Millionen Euro an Fördermitteln waren Anfang des Jahrtausends in den Bau geflossen.

Mehrere Unfälle in den Anfangsjahren

Gerade die Anfangsjahre standen unter keinem guten Stern. 2001 verunglückte der Italiener Michele Alboreto bei Testfahrten tödlich. Wenige Tage später verlor ein Streckenposten sein Leben. Im September 2001 waren 100.000 Zuschauer an der Strecke und live im TV dabei, als Alessandro „Alex“ Zanardi beide Beine bei einem Horror-Crash verlor. 2002 gerieten die Betreibergesellschaften in Schieflage und mussten Insolvenz anmelden, zeitweise drohte eine Stilllegung.

Nach verschiedenen Zwischenlösungen hat der Verkauf des Lausitzring an die Dekra die notwendige Stabilität gebracht – neben dem Testbetrieb auch auf der Rennstrecke. Zumindest nationale Top-Serien wie das Deutsche Tourenwagen Masters steuern weiter regelmäßig die Lausitz an. 

Die Formel 1 war immer nur ein Traum in der Lausitz - und fährt inzwischen auch nicht mehr auf Hockenheim- und Nürburgring.