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Kriminalität Kriminalität: Zwei Menschen sterben bei einer Schießerei in Hamburg

13.06.2005, 06:22
Zwei Leichen liegen am frühen Montagmorgen (13.06.2005) nach einer Schießerei im Hamburger Stadtteil Dulsberg auf dem Straßburger Platz. Bei dem Schusswechsel wurden auch zwei Zivilfahnder angeschossen, die ein Auto gestoppt hatten, dessen Insassen ein Autokennzeichen gestohlen und an ihr eigenes Fahrzeug geschraubt hatten. Anschließend flüchtete der Schütze mit seiner Begleiterin. (Foto: dpa)
Zwei Leichen liegen am frühen Montagmorgen (13.06.2005) nach einer Schießerei im Hamburger Stadtteil Dulsberg auf dem Straßburger Platz. Bei dem Schusswechsel wurden auch zwei Zivilfahnder angeschossen, die ein Auto gestoppt hatten, dessen Insassen ein Autokennzeichen gestohlen und an ihr eigenes Fahrzeug geschraubt hatten. Anschließend flüchtete der Schütze mit seiner Begleiterin. (Foto: dpa) dpa

Hamburg/dpa. - Zu dem Schusswechsel im Stadtteil Dulsberg war es gekommen, alsdie Fahnder einen Wagen stoppten, dessen Insassen das gestohleneKennzeichen an ihr Fahrzeug geschraubt hatten. Warum der Iraner dieFrau, eine 30-jährige Deutsche, und sich selbst tötete, war amNachmittag offen - ebenso wie das Motiv für den Diebstahl desKennzeichens, betonte eine Polizeisprecherin. Jetzt ermittelt dieMordkommission.

«Die Umstände deuten daraufhin, dass die Verdächtigen eineStraftat geplant haben, möglicherweise um sich Geld zu beschaffen.Die hatten offenbar nichts zu verlieren», sagte ein Polizeisprecher.Er hatte zunächst von einer möglichen schweren Krebserkrankung dererschossenen Frau gesprochen. Später hieß es dazu lediglich, es gebeAnzeichen für eine solche Erkrankung.

Als die Beamten die Verdächtigen festnehmen wollten, habe derIraner eine Schusswaffe gezogen und das Feuer eröffnet. DreiPolizisten und eine Polizeibeamtin wurden getroffen. Anschließend seider Schütze mit seiner Begleiterin zu Fuß geflüchtet. Auch währendder Flucht habe der Mann auf die Polizisten geschossen. Dann hat lautPolizei der Täter die Waffe gegen seine Begleiterin gerichtet und siein den Kopf geschossen. Anschließend habe er sich selbst getötet.

Der Iraner trug außer der Pistole auch eine schusssichere Westeund ein Messer in einem Schulterholster. Die beiden anderenVerdächtigen im Alter von jeweils 26 Jahren, die ebenfalls zu Fußflüchten wollten, wurden festgenommen. Sie sollten noch am Montag vonBeamten der Mordkommission vernommen werden.

Die verletzten Polizeibeamten erlitten Bauchschüsse. Ein Beamtermusste notoperiert werden, akute Lebensgefahr bestand aber nicht. Derzweite angeschossene Polizist kam mit einer leichterenBauchverletzung davon. Bei einer dritten Beamtin war eine Kugel vondem Holster ihrer Waffe abgelenkt worden. Sie und ein weitererBeamter erlitten Prellungen.

Von der Schießerei zeugten am Morgen Einschusslöcher in Autos undHäusern. In einem Fall hatte eine Kugel eine Fensterscheibeunmittelbar über einem Kinderbett durchschlagen, berichtetenAugenzeugen. «Das war eine richtig wilde Ballerei. Das hat richtiglange gedauert», sagte eine Anwohnerin.