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Greifswald Greifswald: Elch testet Vorpommern

12.10.2011, 20:40

POGGENDORF/TORGELOW/DPA. - Ein Elch streift seit einer Woche durch Deutschlands Nordosten. Er wurde schon mehrmals in Mecklenburg-Vorpommern gesichtet. Jäger räumen ihm gute Überlebenschancen ein: "Er hat keine natürlichen Feinde, außer wenn ein schnelles Auto kommt", sagte Norbert Sündermann, Leiter im Forstamt Pudagla auf der Insel Usedom. Nach Ansicht des Leiters des von riesigen Wäldern geprägten Forstamts Torgelow / Rothemühl, Peter Neumann, ist der Elch, der an der A 20 bei Riedbruch nahe Greifswald sogar gefilmt worden war, "sehr wahrscheinlich bei uns durchgezogen". Für Elche seien Flüsse kein Problem und so könnte das Tier durch die Oder geschwommen sein.

Die Forstleute halten es außerdem sogar für möglich, dass sich ein junger Elchbulle und eine Elchkuh im Nordosten aufhalten. "Soweit ich das erkennen konnte, war das unweit der Autobahn 20 beobachtete Tier ein junger Bulle", sagte Peter Hartwig vom Forstamt Neubrandenburg. Zunächst war von einer Elchkuh die Rede gewesen. Elche, die jetzt Brunftzeit haben, ziehen Experten zufolge am liebsten durch die früheren Urstromtäler, also die Flusstäler von Peene, Trebel, Uecker oder Randow entlang. Dort fänden sie junge Weiden und Zitterpappeln sowie Wasserpflanzen, von denen sie sich ernähren.

Das Auftauchen der großen Tiere sei im Nordosten nicht ungewöhnlich, hieß es. Alle paar Jahre zögen junge Bullen auf den alten Routen entlang nach Westeuropa. "Ich erinnere mich, dass Anfang der 1980er Jahre zwischen Berlin und Fürstenwalde auch mal drei Elche abgeschossen wurden", erklärte Sündermann. In der DDR unterlagen Elche dem Jagdrecht. Die Forstleute rechnen damit, dass der gesichtete Elch entweder im Peenetal unterwegs und dann nach Norden zum Darß mit seinen großen Schilfgebieten gezogen ist oder aber nach Süden.