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KZ Mittelbau-Dora Froese wird neuer Gedenkstättenleiter in Nordhausen

Von dpa 28.07.2023, 12:53
Andreas Froese wird ab Januar 2024 neuer Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Nordhausen, Thüringen.
Andreas Froese wird ab Januar 2024 neuer Leiter der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Nordhausen, Thüringen. Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Nordhausen/Gardelegen - Der Historiker Andreas Froese übernimmt ab Januar kommenden Jahres die Leitung der KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora im thüringischen Nordhausen. Der bisherige Leiter Karsten Uhl trat im Juni eine neue Stelle in Hamburg an, wie die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau Dora am Freitag mitteilte. Froese absolvierte von 2012 bis 2014 in der Gedenkstätte Mittelbau-Dora ein wissenschaftliches Volontariat.

„Mit Andreas Froese konnten wir einen Historiker gewinnen, der in herausragender Weise mit der Geschichte des KZ Mittelbau-Dora vertraut ist und zudem überregional als wichtiger Experte für Gedenkstättenarbeit und transnationale Erinnerungskultur bekannt ist“, sagte Stiftungsdirektor Jens-Christian Wagner laut Mitteilung. „In der Stiftung, vor allem in Nordhausen, freuen wir uns auf einen Kollegen, der die Gedenkstätte Mittelbau-Dora bereits gut kennt und von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern außerordentlich geschätzt wird.“

Froese leitet seit 2015 die Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe in Gardelegen in Sachsen-Anhalt. In Gardelegen wurde unter Froeses Leitung die Gedenkstätte neu konzipiert, wie es hieß. Unter anderem sei ein neues Museumsgebäude mit einer beeindruckenden Dauerausstellung entstanden. Die dortige Gedenkstätte erinnert an ein Massaker der Nationalsozialisten. Mehr als 1000 KZ-Häftlinge wurden in der Nähe des Gutes Isenschnibbe in eine Scheune gesperrt, die am Abend des 13. April 1945 angezündet wurde. Die meisten Opfer kamen aus dem KZ Mittelbau-Dora.

Bis zum Amtsantritt von Froese leitet Historikerin Anett Dremel die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora kommissarisch weiter. Dremel ist seit 2020 stellvertretende Gedenkstättenleiterin in Nordhausen.

Im KZ Mittelbau-Dora mussten die Häftlinge in Stollenanlagen unter unmenschlichsten Bedingungen in Zwangsarbeit Raketen und Rüstungsgüter herstellen. 60.000 Menschen waren dort inhaftiert, jeder Dritte kam ums Leben.