Schulen FDP drängt auf besseren Schutz vor sexualisierter Gewalt
Obszöne Gesten, Sprüche oder ungewollte Berührungen: Auch an Schulen kommt es zu körperlichen oder verbalen sexualisierten Grenzverletzungen. Die FDP fordert Schutzkonzepte an allen Schulen.

Magdeburg - Die FDP-Landtagsfraktion drängt auf verbindliche Schutzkonzepte gegen sexualisierte Gewalt an Schulen in Sachsen-Anhalt. „Prävention und Aufklärung gehören verbindlich in jede Schule“, sagte der bildungspolitische Sprecher Jörg Bernstein der Deutschen Presse-Agentur. „Es darf nicht dem Zufall überlassen bleiben, ob eine Schule auf Vorfälle vorbereitet ist oder Betroffene Unterstützung erhalten.“
Aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage Bernsteins wird deutlich, dass es in Sachsen-Anhalt bisher keine flächendeckende Pflicht zu konkreten Schutzkonzepten gibt. „Es reicht nicht, auf Freiwilligkeit und Einzelfalllösungen zu setzen“, sagte Bernstein. „Wer den Schutz der Schülerinnen und Schüler ernst meint, muss für Verbindlichkeit sorgen.“
Der FDP-Politiker fordert, dass jede Schule ein individuelles Schutzkonzept entwickeln und umsetzen soll. Das Land soll dies etwa durch Leitfäden, Beratungsangebote und Fortbildungen für Schulleitungen unterstützen. Weiterhin plädieren die Liberalen dafür, das Thema in allen Lehramtsstudiengängen zu berücksichtigen. Lehrkräfte und pädagogisches Personal bräuchten zudem regelmäßige Schulungen, hieß es.
In der Antwort auf die Kleine Anfrage verweist das Bildungsministerium darauf, dass es aktuell verschiedene Unterstützungs- und Hilfsangebote für Schülerinnen und Schüler gibt, etwa Gespräche mit Vertrauenslehrern, Schulsozialarbeitern oder bei Ansprechstellen für Kinder- und Jugendschutz.