Extra Extra: Hauptsache koscher: Sojamilch für gläubige Juden
Tel Aviv/dpa. - Die Sojamilch der Humana Milchunion (Herford) war «koscher». Sie wurde extra für Israel produziert, wo etwa zehn Prozent der Bevölkerung als ultraorthodox gelten und äußerst strikt nach den jüdischen Glaubensvorschriften leben.
Nur wenige Israelis wissen wirklich ganz genau, was absolut «koscher» (hebräisch: einwandfrei) und damit «rein» ist. Die in der Thora (den ersten fünf Büchern der Bibel) festgelegten Regeln sind höchst kompliziert. Grundsätzlich gilt: Nur das Fleisch, das von Gras fressenden Tieren mit gespaltenen Hufen stammt, ist koscher. Dazu gehören Kühe und Schafe, aber nicht das Schwein.
Diese Tiere müssen außerdem rituell geschlachtet (ausgeblutet, geschächtet) werden. Sorgfältig müssen in der Küche auch Fleisch und Milch getrennt verarbeitet werden. Besondere Regeln gelten für hohe jüdische Feiertage, wie das Passah-Fest. Milch von der Kuh ist koscher, Milch vom Kamel nicht.
Viele ultraorthodoxe Frauen griffen zur Sojamilch von Humana, die unter Aufsicht eines Rabbiners produziert wurde, weil sie durch das vegetarische Produkt sicherstellen wollten, ihren Babys keine rituell verunreinigte Milch zu geben. Die Nachricht vom Tode der Säuglinge löste in der ultraorthodoxen Gemeinschaft am Wochenende Panik aus.