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Deutscher Gartenzwergkongress Deutscher Gartenzwergkongress: Mehr Sicherheit für die Wichtel

19.02.2002, 14:36
In Vorbereitung des ersten Deutschen Gartenzwergkongresses (21. Februar bis 2. März) in Chemnitz stehen rund 800 Zwerge im VITA-Einkaufscentner. Im Rahmen des Kongresses wird es verschiedene Tagesordnungspunkte geben, so eine Zwergen-Demo, eine Arbeitsgruppe "Giftzwerg" und den Arbeitskreis Geschichte. Die Veranstalter stellten am Dienstag in Chemnitz einen Forderungskatalog vor. Darin mahnen sie etwa einen Rasenmäherführerschein für Gartenbesitzer oder die Begrenzung der «Gartenstehzeit bis 17.00 Uhr» an. Zudem wird auch für den weiblichen Gartenzwerg plädiert.
In Vorbereitung des ersten Deutschen Gartenzwergkongresses (21. Februar bis 2. März) in Chemnitz stehen rund 800 Zwerge im VITA-Einkaufscentner. Im Rahmen des Kongresses wird es verschiedene Tagesordnungspunkte geben, so eine Zwergen-Demo, eine Arbeitsgruppe "Giftzwerg" und den Arbeitskreis Geschichte. Die Veranstalter stellten am Dienstag in Chemnitz einen Forderungskatalog vor. Darin mahnen sie etwa einen Rasenmäherführerschein für Gartenbesitzer oder die Begrenzung der «Gartenstehzeit bis 17.00 Uhr» an. Zudem wird auch für den weiblichen Gartenzwerg plädiert. ZB

Chemnitz/dpa. - Die Freunde des Gartenzwergs schlagen Alarm.Gefahr droht den Wichteln aus Gips oder Ton deutschlandweit nicht -wie allgemein angenommen - durch scharfzüngige Zyniker, sondernrabiate Mitmenschen und Laubenpieper. So müssten die friedlichenGnome etwa böse Verwundungen auf Grund des blinden Kampfes gegen dasGras hinnehmen, sagte der Vorsitzende der Internationalen Vereinigungzum Schutz der Gartenzwerge, Fritz Friedmann, am Dienstag vor demersten deutschen Gartenzwergkongress (21. Februar bis 2. März) inChemnitz.

Die Veranstalter der Tagung traten deshalb mit einemForderungskatalog an Politik und Mitmenschen an die Öffentlichkeit.Sie kämpfen unter anderem dafür, dass die «Gartenstehzeit» derWichtel um 17.00 Uhr endet. Wegen der zunehmenden Verletzungsgefahrwollen sie zudem einen Rasenmäherführerschein durchsetzen. Friedmann,selbst ernannter «Prof. nan.» für Nanologie oder auf gut Deutsch«Zwergenkunde» sowie Vertreter der Delegation aus Schleswig-Holsteinwollen zugleich strenge Strafen gegen betrunkene Rasenmäherfahrer:Sie sollten so viele Punkte in Flensburg erhalten wie auf einemFliegenpilz Platz finden.

   Ihre etwas kurios anmutenden Sorgen wollen die Gartenzwerg-Fansnach gründlicher Diskussion auf einer Protestdemonstration vor demChemnitzer Rathaus vorbringen: Mehr Sonnentage für Deutschland,Maßnahmen wider den sauren Regen und zu hohe Gartenzwerg-Preise sindnur einige Punkte einer Petition an den Oberbürgermeister dersächsischen Industriestadt. Und da sind noch immer widerwärtigeZeitgenossen, die sich einen Zwerg mit Dolch im Rücken oder gar einnacktes Exemplar der Gattung auf die Wiese stellen. «Pfui Teufel,kann ich da nur sagen», wetterte Zwergenexperte Friedmann aus Basel.

Die Sachsen und alle anderen deutschen Gartenfreunde könnenübriges bis Anfang März ihren schönsten Gartenzwerg für eineAusstellung einreichen. Zugleich sind Vorschläge für das Ausseheneines Giftzwergs gefragt, da dessen Erscheinungsbild bislang gänzlichunbekannt ist. Die besten Vorschläge werden prämiert, etwa mit einerReise in den Zwergenpark im thüringischen Trusetal.

Der Veranstaltungsort am Fuße des Erzgebirges wurde nicht ohneGrund gewählt, sagte Zwergenhistoriker Thomas Brinkmann aus Essen.Hier lebte einst der Bergbaugelehrte Georgius Agricola (1494 bis1555), der - so meint zumindest der Experte - in seinem bis ins 18.Jahrhundert gebräuchlichen Bergbau-Standard-Werk «De re metallica»sich auch mit Berggeistern und Unteridrischen befasste.