Camillas Bruder Mark Shand ist tot: Camillas Bruder Mark Shand ist tot: Ein Freund von großen Tieren

London - Er ritt auf einem Elefanten durch Indien, schrieb Reisebücher, durchquerte den Dschungel Indonesiens und erlitt Schiffbruch im Pazifik. Die  Expeditionen von Mark Shand, einem Naturschützer und Benefizveranstalter, schien ein letzter Hauch des Abenteuergeistes früherer britischer Entdecker zu umwehen. Am Mittwoch ist Mark Shand (62), der Bruder von Herzogin Camilla von Cornwall, in Manhattan vor einem Hotel auf der Straße gestürzt und hat sich tödliche Kopfverletzungen zugezogen. Er war in New York, um bei einer Gala Geld für Elefanten zu sammeln.

Die Nacht hätte der Höhepunkt des Jahres sein sollen für Shand und seine Umweltstiftung „Elephant Family“, sagte seine Organisation. Am Abend hatte Shand, der Schwager von Prinz Charles, im Auktionshaus Sotheby’s den Vorsitz über eine Versteigerung von Fabergé-Eier geführt, die von Künstlern wie Jeff Koons bemalt worden waren und New Yorker High-Society-Gäste wie Prinzessin Ira von Fürstenberg angezogen hatte. Angeblich ist über eine Million Dollar für den Tierschutz zusammengekommen. Anschließend ging er zu einer Party für die Bieter in einem Club am Times Square. Er soll sich gegen 2.30 Uhr morgens vor einem Hotel eine Zigarette angezündet haben, als er stürzte, und starb im Bellevue Hospital in Manhattan.

Seine vier Jahre ältere Schwester Camilla und ihr Gatte Prinz Charles erhielten die Nachricht auf ihrem schottischen Landsitz Birkhall: Die Herzogin und ihre Familie seien „vollkommen erschüttert über diesen plötzlichen und tragischen Verlust“, verlautete aus Clarence House, der Residenz des britischen Thronfolgers. Von Camilla heißt es, dass sie ihrem Bruder sehr nahe stand, der einen weitaus unkonventionelleren Lebensstil als sie führte – zumindest nach ihrer Heirat 2005 in die britische Königsfamilie.

Von den drei Kindern des Major Bruce Shand, eines Offiziers und Weinhändlers, war Mark das wildeste: Er flog wegen Cannabisrauchens von seiner Privatschule, heuerte als Verpacker bei Sotheby’s in Australien an, und zog dann um die Welt, zunächst, um Antiquitäten zu verkaufen, später als Umweltaktivist und Reisejournalist. Sein Sinn für Abenteuer, kombiniert mit der Herkunft aus guten Hause, machten ihn zu einem Favoriten in weiblichen Gesellschaftskreisen: Freundschaften zu Bianca Jagger oder Jackie Onassis Schwester Lee Radziwill wurden ihm nachgesagt. Verheiratet war er mit Clio Goldsmith, der Nichte eines Londoner Multimillionärs. Seine wahre Liebe, so scherzte er einmal, war freilich Tata, eine Elefantin aus Ostindien, die er 1988 rettete und mit der eine fast tausend Kilometer lange Reise durch den Subkontinent unternahm. Sie hat ihn zu einem unermüdlichen Kämpfer für Umwelt- und Artenschutz im Allgemeinen und indische Elefanten im Besonderen gemacht.