Brasilien Brasilien: Über 50 Menschen sterben im Hochwasser

São Paulo/Recife/dpa. - Notstand in Brasiliens Nordosten: Nach den massiven Überschwemmungen in den Bundesstaaten Alagoas undPernambuco ist die Zahl der Toten auf mindestens 51 gestiegen.Das nur langsam abfließende Hochwasser hinterlässt verwüsteteGegenden. Viele Orte waren auch am Freitag, rund eine Woche nachBeginn der Katastrophe, immer noch ohne Strom, ausreichendTrinkwasser und Lebensmittel. Präsident Luiz Inácio Lula da Silva sagte am Freitag seine Teilnahme am G20-Gipfel in Toronto ab.
Lula hatte die Region am Donnerstag mit dem Hubschrauberüberflogen und danach von einer «Tragödie» gesprochen. Die Regierungstellte Hilfen in dreistelliger Millionenhöhe bereit.
Die Zahl der Vermissten wurde deutlich nach unten korrigiert.Hatten die Behörden Anfang der Woche noch von bis zu 600 Vermisstenin Alagoas berichtet, wurde deren Zahl inzwischen auf 56 verringert.Viele seien bei Freunden und Familien untergekommen. DieKommunikation sei bei solch einer Katastrophe schwierig, hieß es zurBegründung. In der Krisenregion mussten etwa 150 000 Menschen wegender Wassermassen flüchten. Zehntausende wurden obdachlos.
Nach einer vorläufigen Schadensbilanz des Zivilschutzes zerstörtendie Fluten allein in Alagoas etwa 11 500 Häuser. 79 Brücken wurdenbeschädigt. Im benachbarten Bundesstaat Pernambuco wurden über 2000Kilometer Straße in Mitleidenschaft gezogen.
Armee und Rettungsdienste sind im Einsatz, um Hilfslieferungen zuverteilen. Vielerorts wurden Behelfsbrücken installiert undFeldlazarette aufgebaut. Das ganze Ausmaß der Katastrophe dürfte wohlerst in einigen Tagen sichtbar werden, wenn das Wasser ganzabgeflossen ist.