Baden-Württemberg Baden-Württemberg: Familie kommt bei schwerem Unfall auf der Autobahn ums Leben

Baden-Baden/dapd. - Bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn 5 bei Baden-Baden ist in der Nacht zum Montag ein Ehepaar mit seinen zwei Kindern ums Leben gekommen. Ein weiterer Autofahrer wurde schwer verletzt.
Aus zunächst ungeklärter Ursache waren zwei Autos auf der Autobahn ineinander gefahren, wie die Polizei mitteilte. Nach der Kollision stiegen die Fahrzeuginsassen der beiden Wagen, darunter die Familie mit den beiden Kindern, aus und standen auf der Fahrbahn. Der Fahrer eines Pkw, der sich mit großer Geschwindigkeit näherte, konnte nicht mehr bremsen und raste in die Unfallstelle.
Der 47 Jahre alte Familienvater, seine 46 Jahre alte Ehefrau und die beiden acht Jahre alten Kinder waren sofort tot. Das Auto der Familie wurde durch den Aufprall in zwei Teile gerissen.
Das Auto, das in die Menschengruppe gefahren war, wurde gegen die Leitplanke geschleudert. Der Fahrer wurde dabei schwer verletzt.
Ein Lkw-Fahrer, der unter Umständen auch in den Unfall verwickelt war oder aber kurz nach dem Unfall an die Stelle kam, stieg für wenige Minuten aus seinem Führerhaus aus, blieb jedoch nicht lange an der Unfallstelle und fuhr unerkannt weiter. Die Polizei sucht nun nach dem Fahrer und bittet Zeugen, die den Sattelzug mit weißem Auflieger nach dem Unfall gesehen haben, um Hinweise.
Nach Angaben der Polizei ereignete sich der erste Unfall möglicherweise auf dem Mittelstreifen. Das wäre zumindest eine Erklärung dafür, dass sich die Familie noch auf der Fahrbahn aufhielt und wohl noch gar nicht dazu gekommen war, sich hinter die Leitplanke zu retten, sagte ein Polizeisprecher.
„Bloß nicht stehen bleiben und diskutieren, wer Schuld hatte“
Dass die Familie unter Schock stand und deshalb nicht schnell genug an die rechte Seite flüchtete, sei ebenfalls denkbar, sagte der Sprecher des Automobiloclubs ADAC in Stuttgart, Reimund Elbe.
Generell habe bei Unfällen auf der Autobahn immer Priorität, sich möglichst schnell in Sicherheit zu bringen. Das Einschalten der Warnblinkanlage sei der erste Schritt, dann müsse die Warnweste übergezogen werden, die im Handschuhfach aufbewahrt werden sollte. „So muss der Fahrer an der Unfallstelle nicht noch aussteigen und im Kofferraum suchen“, sagte Elbe. Das Warndreieck müsse auf der Autobahn mindestens 100 Meter, am besten aber noch weiter entfernt aufgestellt werden. Ein sich nähernder Autofahrer benötige bei einer Geschwindigkeit von 120 Stundenkilometern mindestens einen Anhalteweg von 150 Metern, erklärte Elbe. Auch für das Aufstellen des Dreiecks sollte sich der Fahrer unbedingt hinter der Leitplanke fortbewegen.
„Wichtig ist, nach einem Unfall unglaublich schnell zu reagieren. Bloß nicht stehen bleiben und noch diskutieren, wer Schuld hatte“, rät der ADAC-Experte.
Die Autobahn war für mehrere Stunden voll gesperrt. Die einseitige Sperrung in Richtung Norden sollte noch bis in die Vormittagsstunden andauern.