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Fußball-Bundesliga Auch dank Rekordtorschütze Grifo: Freiburg voll im Soll

In Wolfsburg sitzt Vincenzo Grifo eine Halbzeit lang auf der Bank. Dann kommt er rein und erzielt einen ganz besonderen Treffer. Sein Trainer ist begeistert.

Von Lars Reinefeld, dpa 21.12.2025, 13:09
Vincenzo Grifo ist jetzt Rekordtorschütze des SC Freiburg.
Vincenzo Grifo ist jetzt Rekordtorschütze des SC Freiburg. Darius Simka/dpa

Wolfsburg - Dass er mit einem Sport-Shirt mit der Nummer 18 in der Mixed Zone des Wolfsburger Stadions stand, war laut Vincenzo Grifo Zufall. Und doch passte es an diesem für den Italiener ganz besonderen Tag perfekt. Schließlich war es Nils Petersen, der jahrelang die Nummer 18 bei den Breisgauern trug und im Schwarzwald zum Publikumsliebling wurde.

Der frühere Nationalspieler war lange Zeit auch Bundesliga-Rekordtorschütze des SC Freiburg - bis Samstag. Da löste ihn Grifo ab, der beim wilden 4:3 des SCF beim VfL Wolfsburg per Foulelfmeter zum zwischenzeitlichen 2:2 traf und damit seinen 70. Bundesligatreffer für Freiburg erzielte. Petersen traf 69 Mal in der Bundesliga für Freiburg.

Grifo zum zweiten Mal in Freiburg

„Wir hatten vor zwei Tagen noch Kontakt. Er hat mir tolle Worte gesagt, so wie Nils halt ist, ein unglaublicher Sympath“, sagte Grifo über Petersen. „Ich bin unglaublich stolz darauf, alleiniger Rekordtorschütze des SC Freiburg zu sein, von meinem Herzensverein. So macht Weihnachten richtig Spaß.“

Von 2015 bis 2017 und nun seit September 2019 steht Grifo in Freiburg unter Vertrag und ist im Breisgau längst eine Fußball-Ikone. Das sieht auch Petersen so: „Vince ist ein würdiger Nachfolger. Er hat so viel für den Verein geleistet. Und es ist krass, das als Mittelfeldspieler zu schaffen“, sagte Petersen bereits Anfang des Monats im SWR über den Italiener.

Schuster begeistert von Energieleistung

Grifo freute sich wie das gesamte Team erst einmal auf ein paar ruhige Feiertage im Kreise der Familie, die er daheim in Pforzheim verbringen wird. Die hat auch Trainer Julian Schuster dringend nötig. Der 40-Jährige wirkte nach dem wilden Jahresabschluss sichtlich aufgekratzt und wurde bei den Lobeshymnen auf sein Team richtig emotional.

„Es ist bemerkenswert, dass es unsere Jungs mental und körperlich so nochmal hinbekommen haben“, sagte Schuster. „Dass sie diese Energieleistung nach dem Programm, das wir hatten, hinbekommen, ist fantastisch. Da kann man die Mannschaft nicht hoch genug loben.“

Freiburg voll im Soll

In der Tat hauten die Freiburger trotz der Dreifachbelastung aus Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League in Wolfsburg noch einmal alles raus und belohnten sich durch den Siegtreffer des eingewechselten Derry Scherhant. 

Damit überwintert der Sportclub in der Bundesliga mit 20 Punkten, die ihm zuletzt nur wenige zugetraut hatten. Dass eine solche Bilanz nicht selbstverständlich ist, hob Schuster nach dem verrückten Spiel in Wolfsburg noch einmal ausdrücklich hervor. Wer ein mögliches Verpassen der 20-Punkte-Marke als Anzeichen einer Krise gewertet hätte, habe sich nie wirklich mit dem SC Freiburg beschäftigt, sagte der Coach.

Mit dem Dreier in Wolfsburg widerlegte der SCF aber auch diese Kritiker und ist zudem noch in der Europa League und im DFB-Pokal vertreten. „Das kann sich sehen lassen. Jetzt können wir alle zufrieden Weihnachten feiern“, sagte Rekordtorschütze Grifo.