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Ascherslebener bei Big Brother Ascherslebener bei Big Brother: Racheprofi Thomas Wiele unter Beobachtung

Von Susanne Thon 21.09.2015, 21:09
Der Aschersleber Thomas Wiele, Inhaber einer Racheagentur, zieht heute Abend ins Big-Brother-Haus.
Der Aschersleber Thomas Wiele, Inhaber einer Racheagentur, zieht heute Abend ins Big-Brother-Haus. Frank Gehrmann Lizenz

Aschersleben - „Normal“ ist kein Attribut, das Thomas Wiele beschreibt. Der 32-Jährige aus Aschersleben (Salzlandkreis) soll schon immer ein bisschen anders als alle anderen gewesen sein. Das sagen zumindest Freunde und Weggefährten über ihn. Und da passt es nur ins Bild, dass der Vater einer fast vierjährigen Tochter am Dienstagabend ins Big-Brother-Haus einziehen wird. 92 Tage will er es darin aushalten - ohne Privatsphäre, rund um die Uhr, auf Schritt und Tritt von 58 Kameras überwacht – und im Idealfall als Sieger aus der nunmehr zwölften Staffel hervorgehen. Um einige Erfahrungen, aber auch 100.000 Euro reicher. So viel würde der Inhaber einer Rache-Agentur nämlich bekommen, wenn er denn gewinnt. Aber dazu muss er sich erstmal gegen die anderen elf Teilnehmer behaupten.

Realityshow erlebt Neuauflage

Nach vierjähriger Pause erlebt die Mutter aller Realityshows auf dem Privatsender sixx eine Neuauflage. Nach der Einzugsshow - Beginn: 20.15 Uhr - werden mittwochs bis montags, jeweils ab 22.10 Uhr, die Tageszusammenfassungen ausgestrahlt. Dienstags kommen die wöchentlichen Livesendungen. Alle zwei Wochen muss jeder WG-Bewohner entscheiden, wen er am liebsten nach Hause schicken würde. Per Voting legen die Fernsehzuschauer fest, wer den TV-„Container“ dann wirklich verlassen muss.

Die meisten, die ihn kennen, wussten nichts von Wieles Vorhaben, bei Big Brother mitmischen zu wollen. Eingeweiht waren offenbar nur seine nächsten Angehörigen, zu denen seine langjährige Freundin gehört. Kumpel und Kickboxtrainer Toni Thes indes hatte ja keine Ahnung. Wenngleich er „von der Aktion“, wie er sagt, nur wenig überrascht ist. Denn „wenn einer so was macht, sich auf so ein Experiment einlässt, dann Thomas“, sagt der Inhaber der Halberstädter Kampfsportschule „Respect“ auf MZ-Anfrage. Er kenne den Big-Brother-Kandidaten als jemanden, der „schon immer sein Ding gemacht“ habe und sich in nichts reinreden lasse. Ein typisches Alphatier mit der festen Überzeugung: „Wer Erfolg haben will, muss mutig sein.“

Stichwort Erfolg: Wiele, der in seiner Freizeit auch Motocross fährt und Mitglied im örtlichen Tauchverein ist, hat einen ungewöhnlichen Beruf. Er ist Deutschlands erster Racheprofi. 2014 gründete der gelernte Einzelhandelskaufmann, der einige Jahre als Ladenbauer selbstständig und danach im Solarbereich tätig war, die gleichnamige Rache-Agentur. Um Menschen zu helfen, die gekränkt, betrogen oder belogen wurden - und nach Genugtuung dürsten, wie es auf der Website heißt. Das mediale Interesse war groß. Wiele hatte unter anderem im Sat1-Frühstücksfernsehen einen Auftritt. Nach MZ-Informationen soll er in puncto Racheformaten mit Sendern in Verhandlungen stehen.

Gegen den Strom

Ob sich Wiele im Big Brother-Haus als Racheprofi gibt, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Thes schließt nicht aus, dass der bisher WG-unerfahrene Wiele, der sich auch mal gern zurückzieht, um für sich zu sein, mit seinen Mitbewohnern anecken wird. Und das nicht nur, weil er lieber gegen als mit dem Strom schwimmt. Sondern weil er das Ding mit Sicherheit nach Hause schaukeln will. Oder wie Thes es ausdrückt: „Er ist bestimmt nicht da, um Freunde zu finden.“ (mz)