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SLK: Die Woche im ganzen Salzland Warum sich die Schönebecker demnächst auf eine architektonische „Zahnlücke“ einstellen müssen

Frühling im tiefsten Winter, Vorfreude auf ein großes Ereignis, beeindruckende historische Funde - und alles, was in dieser Woche im Salzland sonst noch wichtig war.

01.02.2025, 08:30
SLK, den Newsletter, schreibt Anja Riske. Sie arbeitet am Regiodesk Salzland. Dazu gehören die Redaktionen in Aschersleben, Bernburg, Schönebeck und Staßfurt.
SLK, den Newsletter, schreibt Anja Riske. Sie arbeitet am Regiodesk Salzland. Dazu gehören die Redaktionen in Aschersleben, Bernburg, Schönebeck und Staßfurt. (Grafik: Tobias Büttner)

den Spruch „Vorfreude ist die schönste Freude“ hat wohl jeder schon einmal gehört. Und während man als Kind, das auf Geschenke zum Geburtstag oder zu Weihnachten wartet, über diese Aussage nur den Kopf schütteln kann, trifft sie in vielen anderen Situationen durchaus zu, finde ich.

Schließlich ist es wirklich schön, sich auf einen arbeitsfreien Tag, den nächsten Urlaub oder ein Treffen mit guten Freunden zu freuen.

Wo es im Winter grünt und blüht

In dieser etwas tristen Jahreszeit kann man sich zudem schon jetzt darauf freuen, dass uns in ein paar Wochen hoffentlich wieder milde Temperaturen, längere Tage und mehr Vogelgezwitscher erwarten. Kurzum: der Frühling.

Der Nachterstedter Gärtnermeister Joachim Hoffmann freut sich über Frühblüher in allen Farben und Formen.
Der Nachterstedter Gärtnermeister Joachim Hoffmann freut sich über Frühblüher in allen Farben und Formen.
(Foto: Regine Lotzmann)

Der hat in der Nachterstedter Gartenbaufirma Hoffmann allerdings längst Einzug gehalten. Bereits jetzt blühen bei Jürgen und Joachim Hoffmann Primeln, Stiefmütterchen und Osterglocken auf rund 3.000 Quadratmetern Fläche. Welche floralen Trends es dieses Jahr sonst noch gibt und warum sie in ihrer Gärtnerei gewissermaßen auch Emotionen verkaufen, haben die beiden Brüder meiner Kollegin Regine Lotzmann erzählt.

Origami-Bär wirbt für das Landesfest

Grund zur Vorfreude gibt es auch in Bernburg: Immerhin richtet die Stadt im Juni 2026 den Sachsen-Anhalt-Tag aus, nachdem das Landesfest 30 Jahre zuvor hier auch seine Premiere gefeiert hat. So bekommt Bernburg erneut Gelegenheit, zahlreiche Gäste zu begrüßen und sich von seiner besten Seite zu zeigen.

Claudia Gebei ist die Gewinnerin des Plakatwettbewerbs für den Sachsen-Anhalt-Tag  in Bernburg.
Claudia Gebei ist die Gewinnerin des Plakatwettbewerbs für den Sachsen-Anhalt-Tag in Bernburg.
(Foto: Engelbert Pülicher)

Für eine so große Veranstaltung braucht es selbstverständlich auch ein schönes Plakat. In einem Wettbewerb war die beste Gestaltungsidee gesucht worden. Das Rennen hat die Schönebecker Designerin Claudia Gebei gemacht. Ihr schlichter, schwarz-goldener Origami-Bär hat die Jury überzeugt. Wie sie auf diese kreative Idee gekommen ist, hat Reporterin Susanne Schlaikier bei der Vorstellung des Plakats erfahren.

Erinnerung an Opfer der Nazi-Herrschaft

Neben dem Blick in die Zukunft wird in Bernburg derzeit auch immer mal wieder auf die Vergangenheit geschaut, auf das wohl dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte, an das in dieser Woche auch durch den Holocaust-Gedenktag erinnert wurde.

In einer Serie stellt Reporter Torsten Adam regelmäßig Bernburger vor, die Opfer der Nazi-Herrschaft wurden und an die heute in der Saalestadt die sogenannten Stolpersteine erinnern.

Stolpersteine vor der Korngasse 7 in Bernburg erinnern an Bruno Hinz und seine Schwester Marianne Latoschinski.
Stolpersteine vor der Korngasse 7 in Bernburg erinnern an Bruno Hinz und seine Schwester Marianne Latoschinski.
(Foto: Engelbert Pülicher)

Dabei hat er sich dieses Mal einem Mann gewidmet, dessen Namen wohl viele Bernburger Sportfreunde dank einer Turnhalle gut kennen - Bruno Hinz - sowie dessen Schwester Marianne Latoschinski. Beide haben als Kommunisten gegen das NS-Regime gekämpft. Das Ende des Zweiten Weltkrieges hat jedoch keiner von ihnen erlebt.

Einzigartige Funde in Förderstedt

Noch etwas weiter in die Vergangenheit ist diese Woche mein Kollege Enrico Joo gereist, denn er hat einer Gruppe von Archäologen einen Besuch abgestattet. Die haben am Umspannwerk Förderstedt bei Ausgrabungen für den „Südostlink“ gut erhaltene Skelette samt Beigaben wie Pfeile, Becher und Armschutzplatten entdeckt. Alter: rund 4.000 Jahre.

Ein Archäologe erklärt, wie der Tote bei Förderstedt in zwei Metern Tiefe begraben wurde.
Ein Archäologe erklärt, wie der Tote bei Förderstedt in zwei Metern Tiefe begraben wurde.
(Foto: Enrico Joo)

Wie besonders die Funde sind, zeigt die Begeisterung, mit der selbst erfahrene Fachleute darüber sprechen: „Es ist selten, dass Gräber so gut erhalten sind“, meint etwa Susanne Friederich, Abteilungsleiterin Bodendenkmalpflege beim Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie (LDA) Sachsen-Anhalt.

Und wer weiß: Vielleicht können wir die Entdeckungen in ein paar Jahren in einem Museum in der Region in Augenschein nehmen.

Veränderung und feste Konstanten

Die ersten Wochen eines neuen Jahres sind immer auch eine Zeit für Veränderung - und eine Zeit der Jahreshauptversammlungen. Über die des Gemischten Chors Egeln konnte Reporter René Kiel unlängst berichten.

Peter Bauch und der ehemalige Chorleiter Eckart Zeidler ehrten Katrin Müller und  Hans-Jörg Loewe  für ihr 50-jähriges Singen im Chor.
Peter Bauch und der ehemalige Chorleiter Eckart Zeidler ehrten Katrin Müller und Hans-Jörg Loewe für ihr 50-jähriges Singen im Chor.
(Foto: Verein)

Und auch dort gibt es Veränderungen: So legt unter anderem Peter Bauch, der seit 19 Jahren im Vorstand gearbeitet hatte und dem Verein seit 16 Jahren vorsteht, sein Amt nieder. Er übergibt den Staffelstab an Wolf-Rainer Schinkel und damit in jüngere Hände.

Einige Konstanten bestehen aber seit noch längerer Zeit: Bereits 50 Jahre sind Katrin Müller und Hans-Jörg Loewe als Chorsänger aktiv - und wurden dafür nun geehrt.

Gradierwerk demnächst mit „Zahnlücke“

Veränderungen stehen nun auch am Gradierwerk in Bad Salzelmen an. Dort sorgen Schäden am Fundament des Uhrenturms dafür, dass an dem hohen Gebäude nicht nur kleine Schönheitsarbeiten durchgeführt werden, sondern das ganze Bauwerk zurückgebaut werden muss. So klafft demnächst eine Art „Zahnlücke“ im Gradierwerk, wie es mein Kollege Paul Schulz beschrieben hat.

Korrosionsschäden am Fundament des Uhrenturms des Gradierwerks sind Grund für Arbeiten an dem denkmalgeschützten Bau.
Korrosionsschäden am Fundament des Uhrenturms des Gradierwerks sind Grund für Arbeiten an dem denkmalgeschützten Bau.
(Foto: Christian Kolbe/Solepark)

Wie lange das Bauwerk mit seinem kleinen Makel „leben“ muss, ist derweil noch ungewiss. Denn wann es mit der eigentlichen Sanierung, also der Erneuerung des Fundamentes und der anschließenden Wiederrichtung des Uhrenturms, losgehen kann, kann der Solepark aktuell noch nicht sagen.

Bleibt also für den Moment nur das Abwarten. Aber: Am Sonntag ist im Rahmen einer Führung noch mal ein Aufstieg zum Gradierwerk möglich.

Manege frei im Schul-Zirkus

Auch die Berufsbildenden Schulen des Salzlandkreises Wema gehen gern mal neue Wege: Seit Sommer wird dort der Bildungsgang Sozialpädagogik angeboten. Und in dieser neuen Fachrichtung konnten sich die angehenden Erzieher nun bei einem besonderen Projekt ausprobieren.

Diese Pyramidenfigur ist nur eine von vielen Nummern der Akrobatik-Gruppe, die es ins finale Programm geschafft haben.
Diese Pyramidenfigur ist nur eine von vielen Nummern der Akrobatik-Gruppe, die es ins finale Programm geschafft haben.
(Foto: Thilo Leuschner)

Mit professioneller Unterstützung aus Halle haben die Schüler eine Zirkusvorstellung auf die Beine gestellt und sich unter anderem in Jonglage und Akrobatik ausprobiert. Mein Kollege Thilo Leuschner hat bei der Vorstellung in Aschersleben vorbeigeschaut.

Ein Lehrer aus vier Pfoten

Kreativität im Unterricht: Damit kennt man sich auch an der Welslebener Grundschule „Juri Gagarin“ aus. Dort hat vor kurzem eine Lehrkraft der etwas anderen Art vorbeigeschaut, der fünfjährige Hund Luke.

Der fünfjährige Rüde Luke war als „Lesehund" ein entspannter Zuhörer in der Grundschule in Welsleben.
Der fünfjährige Rüde Luke war als „Lesehund" ein entspannter Zuhörer in der Grundschule in Welsleben.
(Foto: Grundschule Welsleben)

Der Vierbeiner war mit einer speziellen Mission da, wie Julien Kadenbach berichtet hat: Er sollte die Lesefähigkeit der Kinder fördern, die ihm einige Texte vorgetragen haben.

An der Schule hat man eine positive Bilanz aus dem Projekt gezogen. Luke darf gerne wiederkommen. Denn abgesehen davon, dass er ein guter Zuhörer ist, hat er sich auch geduldig zahlreiche Streicheleinheiten der Kinder abgeholt.

Foto der Woche

Ich persönlich bin sehr häufig und auch gern mit dem Zug unterwegs, zumindest, wenn er pünktlich ist. Denn meiner Meinung nach kann man mit keinem anderen Verkehrsmittel so entspannt die Landschaft genießen.

Bei ihrer Arbeit am Bahnhof Baalberge bieten sich Elke Starke die schönsten Lichtspiele. Deshalb hat sie immer den Finger am Auslöser.
Bei ihrer Arbeit am Bahnhof Baalberge bieten sich Elke Starke die schönsten Lichtspiele. Deshalb hat sie immer den Finger am Auslöser.
(Foto: Elke Starke)

Dass es auch an den Bahnhöfen selbst mitunter richtig schön sein kann, zeigt mein Foto der Woche, aufgenommen von Elke Starke in Baalberge. Was für ein beeindruckendes Farbschauspiel am Himmel!

Wohin am Wochenende?

Wenn es am Sonntag in Glinde raucht, hat das ausnahmsweise keinen bedrohlichen Grund. Denn Ursache wird der traditionelle Lichtmess-Umzug durch den Ort sein. Und bei dem soll es dieses Mal auch ordentlich qualmen.

Der Bautrupp von Michael Randel wird beim Lichtmess-Umzug in Glinde Bengalos zünden.
Der Bautrupp von Michael Randel wird beim Lichtmess-Umzug in Glinde Bengalos zünden.
(Foto: Thomas Linßner)

Was die Besucher genau erwartet, bleibt aber traditionell ein Geheimnis. Da hilft nur: Einfach mal selber vorbeischauen!

Ein angenehmes Wochenende wünscht Ihnen

Ihre Anja Riske