0340 Dessaus Newsletter 17. November #35 Worauf sich die Dessauer beim diesjährigen Adventsmarkt freuen können
Wer der neue Stadtsprecher in Dessau-Roßlau ist - Warum ein Süßigkeitenautomat im Rathauscenter für Aufregung sorgt

beim Pressegespräch zum Dessauer Adventsmarkt war das Kräftemessen der vergangenen Monate kein Thema mehr: Die Stadt hatte die Anforderungen an das weihnachtliche Treiben vor dem Rathaus ziemlich hoch geschraubt. Zu hoch nach Meinung des langjährigen Betreibers Dirk Merkel, der beispielsweise die geforderte Echteisbahn nicht allein finanzieren wollte und mit einem Rückzug drohte. Mühsam wurde ein Kompromiss gefunden. Ohne alternativen Partner blieb der Stadt auch nicht viel anderes übrig.
Am Donnerstag nun ging es um den Blick nach vorn. Mit Fakten: 55 Buden, die Echteisbahn näher dran am Rathaus, Karussels, ein Riesenrad, 4.000 neue Glühweintassen mit einem Kindermotiv, ein neuer Churros-Stand. Und mit täglicher Musik auf der Bühne.
Weihnachtliche Musik auf Weihnachtsmärkten hatte in vielen Städten zuletzt für Diskussionen gesorgt. Weil die Gema, die „Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte“, eine neue Abrechnungsgrundlage eingeführt hat und nun nicht mehr die tatsächlich beschallte Fläche, sondern die gesamte Weihnachtsmarktfläche zur Ermittlung der Gema-Gebühren einbezieht. Um so ein vielfaches Mehr einzunehmen.
Einige Weihnachtsmarktbetreiber wollen es deshalb ohne Musik probieren, andere setzen auf gema-freie Musik. Beides scheint wenig überzeugend. Am Ende ist es ein Thema, was nicht jeder Weihnachtsmarkt allein ausfechten kann, wie Dessau-Roßlaus Stadtmarketingchef Hannes Wolf richtig bemerkte und worauf wahrscheinlich auf Dirk Merkel hofft.
Am 27. November, 16 Uhr, geht es los in Dessau. Mit dem traditionellen Anschnitt einer sechs Meter langen Stolle. Und dem ersten Glühwein. Freuen wir uns darauf. Beste Grüße, Steffen Brachert.
PS: Und zum Vormerken. Der traditionelle Weihnachtsmarkt in der Dessauer Marienkirche findet in diesem Jahr vom 12. bis 17. Dezember statt.
RÜCKBLICK
Dessauer der Woche
Nach langer Suche hat die Stadt Dessau-Roßlau seit dem 1. November wieder einen Pressesprecher: den 62-jährigen Andreas Schmith. Der „Sachgebietsleiter Kommunikation“, wie die Stelle offiziell heißt, soll im Rathaus Ansprechpartner für Journalisten und Bindeglied zwischen Verwaltung und Medien sein. Er vertritt die Positionen der Stadt nach außen.
Schmith wurde am Dienstag von Oberbürgermeister Robert Reck offiziell vorgestellt. Er wohne noch in Aschersleben, suche aber derzeit eine Wohnung in Dessau-Roßlau, sagte er. In der Stadt kenne er sich bereits gut aus, weil er häufig hier gewesen sei, insbesondere für kulturelle Veranstaltungen. Schmith ist Mitglied in der Mendelssohn-Gesellschaft, dem Förderverein Technikmuseum und im Anhaltischen Kunstverein.

Der 62-Jährige hat in Halle und Leipzig studiert und war von 1995 bis 2003 Pressesprecher und persönlicher Referent des Oberbürgermeisters in Aschersleben, anschließend bis 2010 Leiter des Stadtarchivs und Stadtmuseums. Sein Xing-Profil weist ihn außerdem seit 2010 als Finanzberater und Sachverständigen sowie Spezialist für Baufinanzierungen bei der Global-Finanz AG aus.
Schmith schließt eine große Lücke. Im Frühjahr 2022 hatte der langjährige Dessau-Roßlauer Stadtsprecher Carsten Sauer die Verwaltung überraschend verlassen und war ans Städtische Klinikum gewechselt. Mehrere Ausschreibungen für eine Neubesetzung hatten nicht zum Erfolg geführt.
MZ-Geschichten der Woche
+++Im Rathauscenter Dessau steht seit August ein Verkaufsautomat, an dem ziemlich teure Süßigkeiten angeboten werden. Doch die Bonbons sind ganz besonders und selten - und deshalb begehrt bei Kindern und Jugendlichen, wie MZ-Kollege Oliver Müller-Lorey erfuhr, als er direkt davor angesprochen wurde und sich wunderte. Er recherchierte zu dem Automaten.

+++Wer auf dem Mittelstreifen des Kochstedter Heideplatzes parkt, muss mit einem Knöllchen rechnen. Das sorgt für Frust und Verwirrung. Warum die Kochstedter Ortsbürgermeisterin dem Ordnungsamt indirekt Abzocke vorwirft und was sie ändern will, das hat MZ-Kollege Danny Gitter erfahren.
+++Der Abschlussbericht zum Pilotprojekt Wildwarnanlage an der B 184 bei Roßlau attestiert Fehlerquoten von bis zu 90 Prozent. Unfälle seien nicht reduziert worden. Warum Jäger und der Hersteller das Projekt trotzdem nicht negativ sehen, das hat sich MZ-Kollege Oliver Müller-Lorey erklären lassen.
+++An der Einmündung der Ziebigker Straße in Dessau wurde die Fahrbahn erneuert. Die Arbeiten sind abgeschlossen. Die Straße ist aber halbseitig weiterhin gesperrt. Wegen der Wurzeln eines Lindenbaumes. Das sorgt für Unmut, wie MZ-Kollegin Sylke Kaufhold vor Ort mitbekam.
+++2024 steht in Sachsen-Anhalt eine Kommunalwahl an. Die SPD in Dessau-Roßlau hat nun als erste Partei ihre Kandidaten aufgestellt. Ohne Überraschungen, wie MZ-Kollege Thomas Steinberg schrieb. Allerdings geht die Partei mit einem neuen Vorsitzenden in das Wahljahr.
AUSBLICK
Fest und Bühne
+++Im Anhaltischen Theater feiert am Sonnabend um 16 Uhr das diesjährige Weihnachtsmärchen seine Uraufführung. Der renommierte Autor Jan Radermacher hat eine neue Fassung des „Aschenputtel“-Stoffes erstellt, welche die allseits bekannte Geschichte aufgreift und doch einen frischen Blick auf das Märchen eröffnen will. Bis 28. Januar sind 31 Vorstellungen geplant. Einige sind schon ausverkauft.

+++Die „Dessauer Schäferstündchen“-Interviewreihe geht in die nächste Runde: Alexander G. Schäfer begrüßt am Sonnabend, 16 Uhr, die »Unter Uns«-Schauspielerin Petra Blossey im Foyer des Alten Theaters, um mit ihr über den Weg zur Schauspielerei, ihre Arbeit bei »Unter Uns«, die Unterschiede der Dreharbeiten in Ost und West und vieles mehr zu reden.
+++Dieter Hallervorden und Dagmar Biener stehen am Wochenende wieder auf der Bühne des Mitteldeutschen Theaters in der Dessauer Marienkirche. Die Karten für das Stück „Love Letters“ des Amerikaners A. R. Gurley sind begehrt. Einige Restkarten für die Vorstellungen am Freitag (19 Uhr), Samstag (20 Uhr) und Sonntag (16 Uhr) gibt es jedoch noch.
Topf und Pfanne
+++Zehn Tage war das „Lou“ in der Dessauer Kavalierstraße geschlossen. Ende und Neuanfang waren genauestens geplant. Am Donnerstag, 16. November, erfolgte der Neustart - direkt neben dem alten Standort im Magnet-Kaufhaus, aber auf einer deutlich größeren Fläche.
+++Schnitzelfreunde in Dessau können sich den Nikolaustag vormerken: In der Gaststätte „Flora“ im Dessauer Westen soll es am 6. Dezember das erste Schnitzelbüffet geben. Für 18,50 Euro gibt es Schnitzel und Beilagen, so viel man essen kann. Und das auch in der vegetarischen und veganen Variante. Reservierungen werden empfohlen.
+++Was macht Ihr eigentlich Silvester? Manche fürchten diese Frage. Eine Antwort bietet das „Forsthaus Leiner Berg“, die ab sofort Karten für seine Silvesterparty anbietet. Los geht es dort am 31. Dezember um 17 Uhr mit einem Glühweinempfang, es folgt ein Büffet, das die Grundlage für eine lange Silvesternacht schaffen soll. Die Party selbst beginnt 20.30 Uhr. Die All-Inklusiv-Karte kostet 99 Euro.
EINBLICK
MZ-Social-Media-Post der Woche
+++Im strömenden Regen wurde am Montagnachmittag der neue, 1.000 Quadratmeter große Skatepark in Dessau an den Verein „Von der Rolle“ übergeben. 692.000 Euro wurden in Planung und Bau des Projekts investiert. Mit dem Ergebnis sind alle Beteiligten zufrieden, wie MZ-Kollegin Sylke Kaufhold erfuhr. Der Facebook-Post fand viel Zuspruch und erreichte über 35.000 Personen.

Meist geklickter Beitrag der Woche
+++Das Halle Leipzig The Style Outlets in Brehna freut sich über einen neuen Mieter. Die Firma „Opus“, Ein Spezialist für Damenmode, hat diese Woche seine Türen geöffnet. Die Ankündigung dazu interessierte in dieser Woche die meisten Leser auf der lokalen MZ-Seite. Der Artikel bekam über starke 62.000 Klicks.
QUERBLICK
+++Im Jahr 2013 wurden große Flächen an der Goitzsche bei Bitterfeld günstig an private Investoren verkauft. Eine Bedingung damals: die touristische Entwicklung des Sees. Doch MDR-Recherchen zeigen, dass entsprechende Bebauungs- und Entwicklungspläne an den Schlossterrassen in Pouch offenbar gezielt hintergangen worden sind. Neubauten am Ufer der Goitzsche werden dort statt für Ferien überwiegend zum Dauerwohnen genutzt.
+++Die Pyramiden von Gizeh standen noch nicht. An das berühmte Stonehenge oder das Ringheiligtum in Pömmelte war noch nicht zu denken. Da tat sich in einem Dorf bei Zerbst Wegweisendes. Die Kollegen der Zerbster Volksstimme haben die Geschichte des Gehrdener Hünenbetts aufgeschrieben.
Wer Hinweise, Tipps und Themen für den Newsletter hat, her damit: [email protected]