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Wittenberg Wittenberg: Junger Mann erliegt nach Brand seinen Verletzungen

18.03.2009, 08:15
Feuerwehrhelme liegen auf der Straße. (FOTO: DPA)
Feuerwehrhelme liegen auf der Straße. (FOTO: DPA) dpa

WITTENBERG/MZ. - Das bestätigte am Mittwochabend ein Sprecher der Polizeidirektion. Im schlimmsten Fall, der sich in der Dresdener Straße ereignete, wird allerdings von einem Unglück ausgegangen. Verletzt worden sind dabei zwei Brüder im Alter von 27 und 31 Jahren. Der jüngere, der aus dem Feuer gezogen wurde, musste mit dem Hubschrauber in eine Spezialklinik transportiert werden, er konnte dennoch nicht gerettet werden und erlag am Mittag seinen Verletzungen. Der Ältere habe sich bei dem Versuch, dem Bruder zu helfen, eine Rauchgasvergiftung zugezogen, er ist ins Stift gebracht worden. Der Brand in dem Wohngebäude war 0.47 Uhr gemeldet worden: "Im Erdgeschoss standen alle Räume in Flammen", sagte Knut Stephan, Chef der Wachbereitschaft. Über 60 Feuerwehrleute waren im Einsatz. Ihnen gelang es, dass der Brand sich nicht weiter ausbreitete. Die Bundesstraße musste halbseitig gesperrt werden. Gelöscht war das Feuer erst gegen 4.50 Uhr, später ist noch ein Glutnest entdeckt worden.

Aufs Ohr legen konnten sich die Einsatzkräfte in dieser Nacht freilich kaum. Bereits 22.27 Uhr ereilte sie die erste Alarmierung - ein Kellerbrand in der Bachstraße. Stephan: "Da wurde Material zusammengetragen und angezündet." Der Einsatz war 23.47 Uhr beendet. Eine Minute später, 23.48 Uhr, die nächste Meldung: Ein Papiercontainer in der Barbarastraße brannte in voller Ausdehnung. 0.37 Uhr waren die Wehren im Depot - 0.47 Uhr folgte wie erwähnt das Feuer in der Dresdener Straße. Um 1.04 Uhr kam die Nachricht über einen Brand in der Friedrich-Engels-Straße, eine Gartenlaube stand dort in Flammen. 1.44 Uhr schrillten die Alarmglocken noch einmal. Auf einem Gartengrundstück am Elbufer war laut Stephan Müll zusammen getragen und angesteckt worden.

"Fünf Brände in einer Nacht habe ich noch nie erlebt", sagt der erfahrene Wittenberger Feuerwehrchef, der sich für die Einsatzbereitschaft der vielen Beteiligten bedankt. Rund 100 Feuerwehrleute sind mit 22 Fahrzeugen angerückt - dabei waren neben der Wachbereitschaft Kameraden aus Wittenberg-West, Reinsdorf, Dobien, Teuchel, Braunsdorf, Labetz, Pratau, Gallin, Mühlanger, Abtsdorf, Euper und Coswig. Die Ermittlungen der Polizei laufen, die Unruhe in der Bevölkerung ist freilich beträchtlich. "Der Druck wächst", sagte am Mittwoch denn auch Wittenbergs Bürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) angesichts der Tatsache, dass in den vergangenen Monaten immer wieder Feuer gelöscht werden mussten, bei denen offenkundig Brandstiftung im Spiel war. Er stehe in Kontakt mit der Polizei und habe volles Vertrauen in die Arbeit der Beamten dort. Einen konkreten Tatverdächtigen gebe es seines Wissens nach bisher nicht. Auch Zugehör dankte den Feuerwehren für ihren "akkuraten Einsatz".