Wetter 2014 in Sachsen-Anhalt Wetter 2014 in Sachsen-Anhalt: Jahreszeiten verschieben sich

Halle/Leipzig - 2014 könnte in Deutschland das wärmste Jahr seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen werden. „Die vorläufige Durchschnittstemperatur beträgt 10,3 Grad, das sind 2,1 Grad über der langjährigen Norm (1961 bis 1990)“, sagte die Meteorologin Magdalena Bertelmann vom Deutschen Wetterdienst (Offenbach).
Herbststürme im Winter und warme Weihnachten - auch in Sachsen-Anhalt war 2014 deutlich zu mild. „Damit setzt sich der Trend der letzten Jahre fort“, erläuterte Anja Juckeland vom Deutschen Wetterdienst (Leipzig). Besonders hoch kletterte die Durchschnittstemperatur in dem Oberharz-Ort Schierke (7,8 Grad); die Norm liegt hier bei 5,3 Grad.
Mit 609 Liter Niederschlag je Quadratmeter war das ablaufende Jahr in Sachsen-Anhalt etwas zu trocken; im langjährigen Mittel fallen 618 Liter. Dafür gab es mehr Sonnenschein: 1646 Stunden - die Norm beträgt 1514 Stunden. Hier lag vor allem Quedlinburg mit 1705 Sonnenstunden - normal sind 1432 - vorn.
Die landesweit höchste Temperatur des Jahres wurde mit 35,6 Grad am 20. Juli in Bernburg (Salzlandkreis) gemessen. Der absolute Rekord für das Land beträgt gemäß den Wetteraufzeichnungen 39,1 Grad, auf den es Jeßnitz (Landkreis Anhalt-Bitterfeld) am 9. August 1992 brachte.
„Ein Indiz für den Klimawandel ist die Verschiebung der jahreszeitlichen Phänomene“, sagte Juckeland. So gab es bis Ende November kaum Sturm und dafür schöne Tage sowie viel Nebel. Die eigentlich für September und Oktober erwarteten Stürme brausten dann erst im Dezember über das Land.
In der klassischen Sommerzeit, im August, wechselten sich wiederum Winde und viel Nässe ab. „Im Januar und Februar war kein Winter, die Frühjahrsstürme fielen aus, und dann fand eigentlich kein Übergang zum sommerlichen Wetter statt“, resümierte Juckeland. Auffällig sei die gewachsene Häufigkeit lokaler, eng begrenzter Wetterextreme. „Wenn es zu einer weiteren Erwärmung kommt, werden regional schwere Gewitter und Hochwasser zunehmen.“ (dpa)

